Potsdam-Mittelmark: Weichen für große Bauvorhaben gestellt
Zwei Schandflecke sollen verschwinden / Ortsbeirat Michendorf votierte auch für neue Kegelbahn
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Michendorf - Zwei größere Bauvorhaben nehmen in Michendorf konkrete Formen an und sollen den Ort künftig an wichtigen Stellen sichtbar verändern. Zum einen wird in Willichslust am Ortseingang entlang der alten B 2 das angrenzenden MVS-Gelände, das durch die jahrelang aufgetürmten Container in bleibender Erinnerung ist, neu gestaltet und bebaut. Vorrangig seien Gebäude für ruhiges Gewerbe vorgesehen, so dass die angrenzende bestehende Wohnbebauung nicht übermäßig belästigt wird, hieß es auf der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Allerdings ist nach dem gerade in der Bestätigung befindlichen Flächennutzungsplan (FNP) für dieses Quartier ein Mischgebiet vorgesehen. Über einen Änderungsantrag zum FNP soll in nächster Zeit befunden werden..
Etwas näher gerückt scheint auch die Gestaltung der Ortsmitte auf dem früheren Teltomat-Gelände zu sein. Der Ortsbeirat stimmte jetzt dem zweiten Entwurf der aktuellen Planung zu. Verhandlungen mit der Bahn zum Ankauf von Flächen und von Teilen der Ladestraße ziehen sich jedoch noch sehr in die Länge, wovon aber eben die weitere Planung in dem an die Bahn anschließenden Gelände abhängt. Bis zum Februar – „tatsächlich 2008“, erfragten die leidgeprüften Abgeordneten – soll der Abriss der Ruinen und alten Gebäude erfolgt sein. Geplant sind 38 neue Wohnhäuser und ein großes Gebäude mit Platz für Geschäfte und Gaststätten im Untergeschoss.
Entgegen den Empfehlungen aus dem Sozial- und Finanzausschuss votiert der Michendorfer Ortsbeirat zur besseren Versorgung mit Kita- und Krippenplätzen des Ortsteils energisch für die Errichtung eines weiteren Gebäudes neben dem bestehenden Ensemble in Nähe der Bahnstraße in einer größeren Ausführung. Man sei es leid, ständig unter dem Stigma der Unterversorgung für Michendorfer Kinder zu leiden, führte der Abgeordnete Peter Pilling (Linke) aus. Eine Erweiterung oder ein zweigeschossiger Neubau würden ja gerade den aktuellen Bedarf decken, worauf schon in wenigen Jahren wiederum die zweifellos weiter wachsenden Anmeldungen nicht erfüllt werden könnten. Mit Blick auf die gleichermaßen nicht ausreichende Versorgung in Wilhelmshorst, wo vor Jahren eine mögliche großzügige Erweiterung aus finanziellen Bedenken verpasst wurde, will man in Michendorf nun „Nägel mit Köpfen machen und nicht wieder kleckern“.
Auch bei der Errichtung der Kegelbahn geht der Michendorfer Ortsbeirat großzügig voran: Der Neubau am Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ ist nach dem zwar bedauerten, aber auf absehbare Zeit offenbar nicht realisierbaren Neubau eines Sportkomplexes am Sportplatz Hellerfichten so gut wie sicher. Neben den vorgesehenen vier Kegelbahnen in Wettkampfqualität nahm der Ortsbeirat den Wunsch für zwei Bowlingbahnen wieder ins Konzept. Das sei wichtig für die Jugend und populär für die Bevölkerung und sollte nicht an kleinlichen Bedenken von „sportunfreundlichen Krämerseelen“ scheitern, hieß es.
Klaus-P. Anders
Klaus-P. Anders
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