Potsdam-Mittelmark: Weichen für Jugendklub im Rathaus gestellt
Ortsbeirat und Jugendklub befürworten Lösung / Rathaus soll Bürgerhaus werden, Wirtschaftshaus am Schloss steht zum Verkauf
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Ortsbeirat und Jugendklub befürworten Lösung / Rathaus soll Bürgerhaus werden, Wirtschaftshaus am Schloss steht zum Verkauf Schwielowsee-Caputh. Die Querelen um den Standort des Jugendklubs Caputh sollen im Sommer kommenden Jahres ein Ende haben. „Unser Ziel ist es, bis dahin eine dauerhafte Lösung für die Jugendlichen im Dachgeschoss des Caputher Rathauses zu schaffen“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) nach einer Sitzung des Caputher Ortsbeirates gegenüber den PNN. Der hatte sich am Mittwochabend endgültig von Plänen verabschiedet, den Jugendklub weiter im ehemaligen Wirtschaftshaus des Caputher Schlosses unterzubringen und befürwortete stattdessen mehrheitlich den Standort Rathaus. Auch der Jugendklub zeigte sich mit der Alternative einverstanden. Damit wären die bisherigen Verkaufsabsichten für das Rathaus vom Tisch, stattdessen könnte das Wirtschaftshaus veräußert werden. Anders als beim Rathaus gibt es dafür laut Hoppe mehrere, ernsthafte Interessenten. Das Rathaus könnte indes langfristig zum Caputher Bürger- und Vereinshaus werden, so die Bürgermeisterin. In ihrer Sitzung am 19. November (19 Uhr, Rathaus Ferch) soll die Gemeindevertretung Schwielowsee abschließend dazu entscheiden. Bei der Vorbereitung von Sanierungsmaßnahmen hatte sich der Wert des denkmalgeschützten Wirtschaftshauses gezeigt, in dem der Jugendklub bislang beherbergt war. Eine Sanierung für den Nachwuchs erschien vielen danach nicht mehr angemessen, 700000 Euro müssten dafür fließen. Die Gemeinde hatte in die Entkernung bereits 80000 Euro gesteckt. Das Gebäude soll stattdessen Teil eines Gesamtkonzeptes für das verwahrloste Bauensemble am Wirtschaftshof des Caputher Schlosses werden. Ein privater Investor soll sich um die Finanzierung kümmern, genaueres ist noch nicht bekannt. Die Rathauslösung ist nicht mal halb so teuer wie die am Schlosspark. Der Dachausbau inklusive der Brand- und Schallschutzmaßnahmen schlägt mit voraussichtlich 270000 Euro zu Buche, wie es beim Ortsbeirat hieß. Für das Wirtschaftshaus bereits bewilligte Fördermittel sollen nun umgewidmet werden. Positive Signale gebe es für das Umlenken von knapp 150000 Euro vom Landkreis, die ansich für die Innensanierung des Wirtschaftshauses geplant waren. Gemeinsam mit schon im Haushalt gesicherten 120000 Euro Eigenmitteln wäre der Dachausbau im Rathaus damit finanziert. Nach den Bauarbeiten würden dem Jugendklub ein 160 Quadratmeter großer Aufenthaltsraum und eine Bühnenfläche mit 24 Quadratmetern zur Verfügung stehen, drei Aufenthaltsräume von je 15 Quadratmetern und WCs kämen noch hinzu. Udo Theisen vom Caputher SV 1881 bot zudem an, dass der Saal des neuen Sportvereinshauses für größere Veranstaltungen des Clubs genutzt werden könnte. Ungewiss scheint, ob auch die schon bewilligte Landesförderung von 325000 Euro für die Außensanierung des Wirtschaftshauses im Ort bleiben kann. Dem Caputher Ortsbeirat schwebt vor, die Gelder zum Restaurieren der Hülle der denkmalgeschützten Bergmann-Villa zu verwenden, die Verwaltung will diese Möglichkeit beim Land erfragen. Der örtliche Heimatverein möchte einen Freundeskreis für die Villa gründen, die mit ihrer kleinen Bühne einst eines der kulturellen Zentren des Ortes war. Ein Nutzungskonzept gibt es aber noch nicht. Henry Klix
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