Potsdam-Mittelmark: „Weil Teltow das so will“
Stahnsdorfer wehren sich gegen die Biomalzspange
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Stahnsdorf – „Wir als Stahnsdorfer dürfen uns die Biomalzspange nicht von den Teltowern aufdrücken lassen.“ Mit diesem Appell richtete sich Hanspeter Möbus vom Stahnsdorfer Umweltverein in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses noch einmal an dessen Vertreter, die Pläne zur Biomalzspange zu überdenken.
Bereits seit Monaten weisen Umweltverein und die Anwohnerinitiative Striewitzweg auf die aus ihrer Sicht fehlgeplante Spange hin. Statt den Ort zu entlasten, werde die Straße, welche Teltows Gewerbegebiet im Norden und das Stahnsdorfer Gewerbegebiet im Süden verbinden und den Verkehr über die neue L 77 zur Flughafenmagistrale L 40 leiten soll, noch mehr Fahrzeuge durch die Ortschaften schleusen. 30 Sekunden, so Möbus Warnung, werde jedes Fahrzeug am neu geplanten Kreisverkehr neben dem Teltower Oberstufenzentrum warten müssen, bis es in den Kreisel der Spange einfahren könne. Viel zu lang, so Möbus.
Deshalb rechnen die Anwohner des Striewitzweges damit, dass viele den Schleichweg durch ihr Wohngebiet nutzen werden, der parallel zur Landesstraße 76 führt, den Kreisverkehr umfährt, als breite Straße ausgebaut und an die Biomalzspange angeschlossen werden soll. Einen ersten Fürsprecher hat die Initiative zumindest in der Stahnsdorfer SPD gefunden. Gegenüber den PNN distanzierte sich Fraktionsvorsitzende Dietmar Otto von den Plänen, den Striewitzweg als Sammelstraße auszubauen und ihn an die Spange anzuschließen. Der Anschluss sei lediglich eine bauplanerische Option, welche die SPD nicht verfolge, sagte Otto und forderte, diese aus den Plänen zu streichen. Von den anderen Fraktionen, so erklärte Edelinde Standfuß von der Striewitzweginitiative, habe sie keine Antwort auf ihre Fragen erhalten.
Die Chancen Stahnsdorfs, sich noch gegen die Biomalzspange zu entscheiden, sind derweil gering, wie Ute Stelter, Chefin der Stahnsdorfer Bauverwaltung, im Ausschuss erklärte: Die Trasse komme, „weil Teltow das so will.“ Den Vorschlag Möbus, die parallel zur geplanten Biomalzspange geführte Iserstraße für diese Verbindung zu nutzen, lehnte Stelter mit gleicher Begründung ab.
Für Standfuß nachvollziehbar: Schließlich hätte sich Stahnsdorf schon vor Jahren in das Teltower Verkehrskonzept einbringen müssen, um heute mitreden zu können. tor
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