Potsdam-Mittelmark: Weinfest bei Freunden
Werderaner werden in Zielona Góra begrüßt
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Werder (Havel) / Zielona Góra - „Ich kann einen Besuch nur empfehlen. Dort herrscht eine tolle Stimmung“, sagt der Glindower Landwirt und Obstweinexperte Günter Schultz. Zum vierten Mal reist er in den kommenden Tagen mit einer Werderaner Delegation zum Weinfest nach Zielona Góra. Paulina Polan von der dortigen Tourismusinformation vergleicht es mit dem Werderaner Blütenfest. „In der Festwoche vom 8. bis zum 16. September erwarten wir wieder viele Tausend Besucher zum Programm auf drei Bühnen ebenso wie zu vielen Weingutbesichtigungen“, kündigte sie gestern bei einem Pressegespräch auf dem Werderaner Wachtelberg an. Zwar gibt es für die Festwoche in Zielona Góra kaum noch freie Hotelzimmer, doch für die Werderaner lohne sich durchaus auch ein Tagesausflug, rät Schultz.
Die Freundschaftsbande zwischen den Städten Werder (Havel) und Zielona Góra sei im Jahr 2002 auf einer gemeinsamen EU-Konferenz mit Kommunen aus der polnischen Grenzregion geknüpft worden, berichtet der Landesgeschäftsführer der Kommunalpolititischen Vereinigung, Helmut Gahsche. Seither gibt es einen Erfahrungsaustausch etwa zur kommunalen Selbstverwaltung oder zur Tourismusförderung. Gepflegt wird der Zusammenhalt in Werder besonders vom CDU-Stadtverordneten Hermann Bobka, der ebenso wie Baumblütenkönigin Karola Schulz beim Fest in Zielona Góra dabei sein wird.
Obstwein ist in der polnischen Stadt ebenso populär wie in Werder. „Er ist aber etwas herber als unser Wein“, berichtet Günter Schultz. Nicht zuletzt deshalb würden seine Tropfen in Polen reißenden Absatz vor allem bei den weiblichen Gästen finden. Und es gibt eine weitere Parallele zwischen beiden Städten: Gleichsam hat man sich in den vergangenen Jahren auf sehr alte Traditionen des Anbaus von Weiß- und Rotwein besonnen. Mittlerweile gibt es erste Kontakte zwischen dem Werderaner Winzer Manfred Lindicke und seinen Kollegen in Zielona Góra – deshalb werden zum Fest in den kommenden Tagen auch edle Tropfen vom Werderaner Wachtelberg angeboten.
Bereits bis zum Zweiten Weltkrieg hatten die Qualitätsweine aus Grünberg, wie Zielona Góra bis 1945 hieß, einen guten Ruf. Schon seit dem 14. Jahrhundert lässt sich der Rebenanbau dort nachweisen. Der erste deutsche Schaumwein wurde in Grünberg produziert. Heute knüpfen eine Reihe von Winzern wieder an diese alten Traditionen an. „Mittlerweile gibt es bei uns schon wieder 15 Weingüter, die Flächen von einem halben bis zu 20 Hektar bewirtschaften“, berichtet Paulina Polan. Aufgerebt wurden rund um Zielona Góra unter anderem die Weißweinsorte Riesling und der rote Rondo. Manfred Lindicke kann sich vorstellen, dass die Zusammenarbeit auch mit Hilfe des Werderaner Weinfördervereins künftig noch enger gestaltet wird. ldg
www.cit.zielona-gora.pl
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