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Potsdam-Mittelmark: Weiße Flecken in Ferch verschwinden Einwohner diskutierten den Flächennutzungsplan

Schwielowsee - Sperlingslust, Alte Dorfstelle, Heideberg – drei weiße Flecken sollen aus dem Flächennutzungsplan in Ferch verschwinden. „Für 70 Prozent der Betroffenen ist das eine Verbesserung“, sagte Ortsvorsteher Roland Büchner (BBS) am Montagabend.

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Schwielowsee - Sperlingslust, Alte Dorfstelle, Heideberg – drei weiße Flecken sollen aus dem Flächennutzungsplan in Ferch verschwinden. „Für 70 Prozent der Betroffenen ist das eine Verbesserung“, sagte Ortsvorsteher Roland Büchner (BBS) am Montagabend. Die Gemeinde hatte zur Bürgerversammlung ins Rathaus eingeladen, um über den Entwurf eines neuen Flächennutzungsplanes (FNP) zu diskutieren. Der Versammlungssaal war überfüllt, das Interesse besonders an der Zukunft der drei Datschenkolonien groß.

Als vor zehn Jahren der alte Fercher FNP verabschiedet wurde, war man sich mit der Landesplanung über die drei Waldsiedlungen nicht einig geworden, sie blieben ohne baurechtlichen Status weiß – und waren damit allenfalls geduldet. In jüngster Zeit gerieten die Siedlungen ins Visier der Bauaufsicht: Unerlaubte Carports und Erweiterungen müssen zurückgebaut werden. Erst ein Runderlass des Innenministeriums verhinderte im Sommer 2010 vorerst, dass auch ältere Dauerbewohner ihre Häuschen im Grünen räumen müssen. Im neuen FNP sollen die drei Kolonien als Wochenendhaussiedlungen gewidmet werden, der Heideberg teils für die Wohnnutzung. Zwar werden die Bungalows durch den Status „Wochenendhaus“ noch keine Wohnhäuser. „Aber wir sichern den Bestand und es ist wieder möglich, Bauanträge für kleine Erweiterungen zu stellen“, so Büchner.

Mit dem Flächennutzungsplan wird die städtebauliche Marschrichtung in Schwielowsee für die nächsten 20 Jahre festgelegt. Bis Jahresende soll er beschlussreif sein, nächste Woche gibt es dazu Einwohnerversammlungen in Geltow und Caputh. In Ferch war am Montag auch der Naturschutz ein Thema: Im FNP-Entwurf wird der Erhalt der Fercher Feuchtgebiete und Kleingewässer als landschaftsplanerisches Ziel angegeben. Ein Bürger fragte, ob das nicht mit der massiven Wasserentnahme aus dem Wasserwerk am Glindower Weg kollidiere. Während der Grundwasserstand laut dem Planentwurf erhöht werden soll, sinke er in der Realität durch die Wasserentnahme auch für Werder. Nun soll zumindest eine Aussage ergänzt werden, ob das Wasser aus tieferen Schichten entnommen werden kann.

Eine weitere Anregung für das Planwerk kam von Ortsvorsteher Büchner selbst: Er wünscht sich eine „ausgewogenere“ Entwicklung der Wohnbauflächen in Schwielowsee. Laut Entwurf sollen nur in Caputh und Geltow neue Baugebiete ausgewiesen werden. Büchner fordert auch für Ferch ein kleines Baugebiet, vor allem um den Wohnungsbedarf junger Leute zu befriedigen. Investoren stünden bereit. Der Ortsvorsteher sieht in der Beelitzer Straße zwischen Ralles Imbiss und Parkplatz am Ortsausgang eine mögliche Fläche, derzeit ist dort Wald. Mit der Besiedlung könnte Ferch auch für einen bislang fehlenden Einzelhändler interessant werden, so Büchner. Ziel sei dafür ein Wachstum von 1700 auf 2000 Einwohner.

Zur Forderung nach mehr Parkmöglichkeiten in Ferch brachte Büchner eine gute Nachricht mit: Für den geplanten Parkplatz am Ortseingang Mittelbusch liegt die Baugenehmigung vor. Henry Klix

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