Potsdam-Mittelmark: Weiter heiße Debatte um Feuerwehr Ortswehrführer
plädiert für neue Wache
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Stahnsdorf - In der Diskussion um den Bau einer neuen Stahnsdorfer Feuerwache hat sich jetzt Ortswehrführer Sebastian Diwiszeck zu Wort gemeldet und im PNN-Gespräch für einen Standort an der Annastraße plädiert. Der Vorschlag von Bürgermeister Bernd Albers (BfB), dort ein neues Feuerwehrgebäude und einen Bürgersaal für 200 Personen auf einem gemeindeeigenen Grundstück zu bauen, hatte zuvor heftige Kritik sowohl bei den Ortsvereinen von SPD und Grünen als auch bei der CDU ausgelöst. Die Freiwillige Feuerwehr Güterfelde läge quasi in unmittelbarer Nähe zur Annastraße, ärgerte sich Grünen-Ortsvorsitzender Thomas Michel. „Es muss zunächst einmal geprüft werden, ob sich die beiden Wachen durch den Umzug nicht gegenseitig überflüssig machen würden.“ Die Frage sei, wie viele Standorte die Freiwillige Feuerwehr in Stahnsdorf und den Ortsteilen tatsächlich benötige.
Der Gedanke eines Umzugs steht indes schon länger im Raum. Diwiszeck hatte die Annastraße nach eigenen Aussagen schon während der 100-Jahrfeier der Feuerwehr im Mai als möglichen neuen Standort ins Spiel gebracht. „Für uns ist wichtig, dass die Kameraden bei Einsätzen schnell zur Wache gelangen können, das ist in Stahnsdorf mit seinen vielen Ampeln nicht überall möglich“, so Diwiszeck. Das Gewerbegebiet etwa komme aus diesem Grund nicht in Frage, die Einsätze würden sich dadurch zu sehr verzögern. Zudem gehöre das Gelände an der Annastraße schon der Gemeinde, die Fläche für den rund 2,2 Millionen teuren Neubau müsste nicht eigens erworben werden. Klar sei, dass die Feuerwehr an ihrem jetzigen Standort am Dorfplatz nicht bleiben könne. Das Gebäude sei zu klein und genüge nicht den geltenden Brandschutzbestimmungen. „Die Halle für die Fahrzeuge ist zu niedrig, die Toreinfahrt zu schmal, die Unfallkasse der Feuerwehr nannte den Zustand bei einer Besichtigung eine blanke Katastrophe“, so Diwiszeck. Eine Sanierung würde rund 600 000 Euro kosten – doch selbst dann könnten nicht alle Brandschutzauflagen erfüllt werden, weil das Haus unter Denkmalschutz steht.
Grundsätzlich habe er gegen eine neue Wache an der Annastraße nichts einzuwenden, betonte Michel, ihm fehle aber ein Gesamtkonzept. SPD-Ortsvorsitzender Heinrich Plückelmann fürchtet die hohen Kosten eines Neubaus: „Ziel muss es sein, dass die Gemeinde finanziell handlungsfähig und die Feuerwehr arbeitsfähig bleibt“, erklärte er am Dienstag. An der Annastraße seien zudem wegen des Lärms Konflikte mit Anwohnern programmiert. Gemeindevertreter Peter Ernst (SPD) distanzierte sich indes von seinem Parteikollegen: „Bei der Feuerwehr geht es vor allem aber um gute Erreichbarkeit.“ Diwiszeck nimmt die Befürchtung gelassen. Auch am Dorfplatz gebe es zahlreiche Anwohner, „dort hatten wir bislang keine Probleme.“Ariane Lemme
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