Potsdam-Mittelmark: Weiter Streit um Streetworker
Stahnsdorfs CDU sieht Bedarf an anderer Stelle
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Stahnsdorf - Die Analyse des ehemaligen Stahnsdorfer Streetworkers, Frank Nossack, zur Jugendszene im Ort hat die Debatte um Kosten und Nutzen eines neuen Streetworkers befeuert. In seinem Abschlussbericht hatte Nossack auf den Alkoholkonsum in der von ihm betreuten Jugendszene aufmerksam gemacht.
Es dürfe nicht der falsche Eindruck über die Stahnsdorfer Jugendlichen entstehen, mahnte Bettina Reinfeld (CDU) in der Sitzung der Gemeindevertreter am Donnerstagabend. „Wir können stolz auf unsere Jugendlichen sein“ , sagte sie. Ein breites Alkohol-Problem gebe es nicht. Die CDU-Fraktion schlug vor, das Geld für einen neuen Streetworker anderweitig einzusetzen. So könne man die Jugendeinrichtung Clab stärken. Angesichts der Haushaltslage müsse man über freiwillige Leistungen der Kommune, wie einen Streetworker, nachdenken.
Dem widersprach die Linken-Vertreterin Beate Koch. „Wir haben die Probleme“, sagte die Lehrerin. „Ich weiß wovon ich spreche, wir kennen unsere Pappenheimer.“ Der Bericht sei zutreffend, sagte Koch. Unterstützt wurde sie von Bürger-für-Bürger-Fraktionschef Michael Grunwaldt: „Wir brauchen den Streetworker.“ Seine Arbeit könnte die des Jugendclubs ergänzen, man könne nicht alle Jugendlichen über den Clab erreichen.
Streetworker Nossack hatte zum Ende seiner dreimonatigen Arbeitszeit die von ihm betreute Jugendszene analysiert. „In den Gruppen wird regelmäßig von fast allen Alkohol getrunken“, beschrieb er. Eine Drogenszene im Sinne von hartem Konsum gebe es nicht. Dennoch würden Cannabis, Ecstasy und Amphetamine in der Szene die Runde machen. Nossack kündigte seine Stelle aufgrund eines besseren Angebots in Dallgow-Döberitz. Unklar ist, ob seine Arbeit fortgesetzt wird. Die Debatte soll im Finanzausschuss fortgesetzt werden. Nossack war der erste Streetworker für den Ort. tor
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