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Potsdam-Mittelmark: „Weitermachen wie bisher“

Kein unbekanntes Gesicht: Annette Gottschalk ist neue Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Werder

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Werder (Havel) - In der Kommunalpolitik ist sie ein bekanntes Gesicht: Annette Gottschalk wurde vor einem Monat zur neuen CDU-Stadtverbandsvorsitzenden von Werder gewählt. Seit 1992 ist sie Bürgermeisterin von Bliesendorf – das Dorf war das erste, dass sich im Zuge der Gemeindegebietsreform 1998 nach Werder eingemeinden ließ, im Gegenzug gab es ein neues Feuerwehrauto. Nie bereut habe sie den Schritt, „den neuen Sportplatz hätten wir uns allein auch niemals leisten können“, sagt sie.

Die Ortsteile profitieren von der Stadt – und umgekehrt, sagt Gottschalk. So versteht sie auch heute den Verbund. „Wenn es Werder schlecht geht, dann geht es auch den Ortsteilen schlecht.“ Selbst Glindow, dass sich lange gegen die Eingliederung wehrte, könne sich nicht beklagen, sagt sie augenzwinkernd.

1998 trat Annette Gottschalk in die CDU ein, die „Partei ihrer Wahl“ – auch weil es sich um die treibende Kraft in Werder handele. Ihre Erfahrungen aus der Gemeindevertretung trug sie in die Stadtverordnetenversammlung weiter, seit dem Jahr 2003 als Parlamentsvorsitzende. Seit einem Jahr ist sie zudem noch Vorsitzende der „Teilnehmergemeinschaft Glindower Platte“ – ein Ehrenamt, in dem ihr diplomatisches Geschick für die Flurneuordnung gefragt ist. Die mittelalterlichen und durch die LPGen mit Wegen überplanten Flurstücke müssen sinnvoll und gerecht an die Alteigentümer verteilt werden – ein komplizierter Verschiebebahnhof, der auf dem Kammeroder Obstplan schon gelungen ist.

Annette Gottschalk ist tief in der Region verwurzelt, In der Glindower Geburtsstation kam die heute 50-Jährige zur Welt, Familie Polz, so ihr Geburtsname, ist nicht nur in Bliesendorf gut vertreten. Sie machte ihren Meister in Lagerwirtschaft, arbeitete u.a. bei der Wärmetechnik und beim ZDF-Landesstudio Potsdam als Redaktionsassistentin, bevor sie aus familiären Gründen seit 1997 zu Hause bleiben musste. Gottschalk ist verheiratet, Sohn und Tochter sind 22 und 23 Jahre alt.

Die neue Vorsitzende widerspricht der Wahrnehmung, dass CDU-Politik in Werder eine Ein-Mann-Show des Bürgermeister sei. Fähige Leute aus der CDU Werder gebe es in der Fraktion und im Kreistag. In fünf der acht Ortsteile von Werder seien die Ortsbürgermeister CDU-Mitglied. Im Stadtverband und in der Fraktion werde durchaus „gleichberechtigt und hart“ über Projekte diskutiert – jedes gute Argument zähle, auch wenn es tatsächlich oft Werner Große sei, der die besten habe.

Motto für die Kommunalwahl im September: Weitermachen wie bisher. „Wir haben gute Arbeit geleistet“, sagt Annette Gottschalk. 30-Minuten-Takt für den RE 1, das Parkhaus am Bahnhof, der Ballsaal der Bismarckhöhe oder die Sanierung des Schützenhauses zum Bürgerzentrum, zählt sie auf. „In der nächsten Legislaturperiode ist das Schwimmbad dran. Und wir werden vehement den Tunnel in der Einsenbahnstraße fordern.“

Vorgänger in Gottschalks Amt war Bernd Warsawa (64), der nach vier Jahren als Vorsitzender nicht erneut kandidiert hatte. Henry Klix

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