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In alle Richtungen. Mit 125 Metern ist der Wietkiekenberg die höchste Erhebung der Zauche, allerdings ist die Rundumsicht von Kiefern verstellt. Einen freien Blick soll es indes von der Plattform des neuen Funkturms geben.

© Andreas Klaer

Pläne für Aussichtsturm: Weitsicht vom Wietkiekenberg

Die Pläne für einen Aussichtsturm werden konkret. Offen ist noch, ob es eine Förderung aus Tourismustöpfen des Landes gibt.

Stand:

Schwielowsee - Der Wietkiekenberg bei Ferch soll einen Aussichtssturm bekommen. Das Projekt, das die Gemeindevertretung seit mehreren Jahren begleitet, soll in diesem Jahr Konturen annehmen. In der jüngsten Hauptausschusssitzung war man sich weitgehend einig, 30 000 Euro bereitzustellen, damit die Sache geplant und ein Bauantrag gestellt werden kann. Mit 125 Metern ist der Wietkiekenberg die höchste Erhebung der Zauche, allerdings ist die Rundumsicht von Kiefern verstellt. Von einer 22 Meter hohen Plattform auf dem neuen BOS-Funkturm soll man jedoch künftig über die Baumwipfel hinweg auf die Havelseenlandschaft schauen können.

Der Funkturm selbst ist 55 Meter hoch, zu den Antennen müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Vorplanungen sehen eine wendelartige Stahltreppe hinauf zu einer umlaufenden Plattform vor. Die Konstruktion soll möglichst robust sein, ihr Betreten auf eigene Gefahr durchgehend erlaubt. Die Brüstungshöhe soll so gestaltet sein, dass man sich nicht ohne Weiteres herüberlehnen kann.

An sich sollte das Projekt schon im vergangenen Jahr vorbereitet werden, doch steht hinter der erhofften Förderung aus Tourismustöpfen des Landes inzwischen ein dickes Fragezeichen, wie es in der Hauptausschussitzung hieß. Von den Kosten von 160 000 Euro hatte man auf einen Zuschuss von 66 Prozent gehofft, dafür gab es erst mal eine Absage. Das Rathaus will sich nun zwar weiter um eine Förderung bemühen, der Ausgang ist aber offen. Im Hauptausschuss war man sich dennoch weitgehend einig, das Projekt weiter voranzutreiben und mit der Planung zu beginnen.

„Die Bereitschaft für eine Förderung steigt, wenn wir eine fertige Planung vorlegen und zeigen, dass es uns ernst ist“ sagte BBS-Fraktionschef Jörg Steinbach. Ähnlich sieht man es in der SPD. „Wir sollten den Mut haben und es versuchen, nachdem schon so viel Herzblut in dieses Projekt geflossen ist“, sagte Fraktionschefin Heide-Marie Ladner. Jürgen Scheidereiter (Unabhängige Bürger) befand hingegen, dass die Planungsgelder an anderer Stelle besser aufgehoben wären. „Bekommen wir die Förderung nicht, sind das 30 000 Euro rausgeschmissenes Geld.“ Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) sagte auf Anfrage: „Die Baugenehmigung gilt sechs Jahre. Wenn wir das Geld wirklich nicht mehr in dieser Förderperiode bekommen sollten, dann bestimmt in der nächsten.“

Der Wietkiekenberg wäre eines der wichtigen Projekte, die vom diesjährigen Gemeindehaushalt profitieren könnten. Daneben sollen unter anderem der Kitaneubau in Ferch, der Parkplatz in der Weinbergstraße Caputh und das neue Geltower Vereinsheim finanziert werden. Auch Investitionen wie die Straßenbeleuchtung in der Geltower Petzinstraße oder der Sanierungsstart im Caputher Krughof stehen an. Nicht zuletzt soll das Geltower Abwasserpumpwerk saniert werden, auch um den Gestank nach Schwefelwasserstoff aus der Kanalisation zu bekämpfen. Schulden müssen dafür nicht aufgenommen werden.

Der Etatentwurf, der im Hauptausschuss beraten wurde und am 27. Februar von der Gemeindevertretung beschlossen werden soll, hat einen Umfang von 15 Millionen Euro. Für Zins und Tilgung älterer Kredite gibt die Gemeinde 580000 Euro aus. 3,5 Millionen Euro erwartet man an Einkommenssteuereinnahmen, der Trend zeigt nach oben: Jährlich wird für die Zukunft mit 50 000 Euro Zuwachs gerechnet. Aus der Gewerbesteuer werden 1,2 Millionen Euro erwartet, aus der Grundsteuer 1 Million und 3,1 Millionen Euro Schlüsselzuweisungen vom Land. Ein Großteil der Einnahmen geht für die Kreisumlage (4,1 Millionen) und für das Gemeindepersonal (5,5 Millionen) drauf. Für Investitionen bleiben immer noch etwa 4,1 Millionen Euro

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