Potsdam-Mittelmark: Wenig Hoffnung für Töplitzer

Werder (Havel) - Derzeit gibt es wenig Hoffnung auf die kurzfristige Installation von Lärmschutzeinrichtungen an der Havel-Autobahnbrücke bei Töplitz. Das geht aus der Antwort von Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Andreas Bernig (Linke) hervor. Bernig hatte sich auf das derzeit laufende Pilotprojekt „Lärmschutz durch Photovoltaikanlagen“ beim achtstreifigen Ausbau der A 10 zwischen den Dreiecken Potsdam und Nuthetal bezogen und gefragt, ob eine ähnliche Lösung für Töplitz denkbar wäre. In Michendorf wurde bereits ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Jetzt geht es um die Suche nach Investoren und um die Gestaltung der Verträge. Ziel ist es, durch Photovoltaikanlagen an der Autobahn zusätzlichen Lärmschutz zu finanzieren – ein Projekt, das auch bei den Töplitzer Anwohnern der Autobahn auf großes Interesse gestoßen ist (PNN berichteten).

In Töplitz jedoch liege der Fall laut Ministerium etwas anders. Unter den gegenwärtigen Bedingungen bestehe kein Anspruch auf weitere aktive Lämschutzmaßnahmen an der Havelbrücke, erklärte Vogelsänger. Deshalb müsste die Installation einer solaren Lärmschutzwand vollständig durch einen Dritten erfolgen. „Die Voraussetzungen für eine Kofinanzierung durch Bund und Land sind derzeit nicht gegeben“, so der Minister. Trotz des bis dato sehr positiven Verlaufs des Pilotprojektes an der A10 bei Michendorf stehe das Land Brandenburg noch ganz am Anfang bezüglich der Erfahrungen mit „photovoltaisch ertüchtigten Lärmschutzanlagen“, heißt es in der Antwort an Bernig. Um neue Projekte angehen zu können, müssten zunächst weitere Erfahrungen auf diesem noch recht jungfräulichen Arbeitsgebiet gesammelt werden. Auch in Michendorf werde sich erst im Zuge des für 2012 vorgesehenen Vergabeverfahrens zeigen, ob tatsächlich ein Investor zur Finanzierung des solaren Lärmschutzes gefunden wird.ldg