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Potsdam-Mittelmark: Weniger Straftaten

Vertreter von Polizei, Kreis und Kommunen berieten zum Thema Sicherheit

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Potsdam-Mittelmark - Das Thema Sicherheit stehe in Potsdam-Mittelmark permanent auf der Tagesordnung, sagte Landrat Lothar Koch (SPD) jüngst auf einer gemeinsamen Beratung von Vertretern der Polizei, des Kreises und der Kommunen in Beelitz-Heilstätten. Deshalb sei die alljährliche Sicherheitskonferenz mittlerweile zu einer guten Tradition geworden. Bei der täglichen Routine, aber auch bei größeren Waldbränden oder schweren Unfällen auf der Autobahn habe sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit auf vielen Ebenen schon recht gut funktioniere.

Eine positive Bilanz der Kriminalitätsbekämpfung in Potsdam-Mittelmark zog während der Beratung Polizei-Schutzbereichsleiter Sven Bogacz. Die Zahl der Straftaten sei im vergangenen Jahr weiter zurück gegangen, und die Kriminalitätshäufigkeit liege weit unter dem Landesdurchschnitt. Auch die Aufklärungsquote von 58,3 Prozent sei besser als in anderen vergleichbaren Landkreisen, erklärte Bogacz.

Die höchste Kriminalitätshäufigkeit gebe es naturgemäß in den städtischen Gebieten Teltow, Werder, Michendorf und Belzig. Entgegen dem allgemein positiven Trend musste die Polizei 2005 im Bereich der Körperverletzungen einen leichten Anstieg registrieren. Insgesamt gab es 914 Körperverletzungen, im Vorjahr waren es 841. Zugenommen hätten auch Vermögens- und Falschgelddelikte.

Auffällig in der Statistik ist ein Rückgang bei der Zahl der Täter im Kindes- und Jugendalter von 811 (2004) auf 758 (2005). „Das deckt sich möglicherweise mit den neuesten Untersuchungen des Bildungsministeriums, wonach junge Menschen in Brandenburg wieder zunehmend verantwortungsbewusst ihr Leben gestalten“, erklärte der Polizeichef.

Zugenommen habe indes die Zahl der der so genannten rechten Propagandadelikte. Gewaltstraftaten von Rechten wurden 2005 in Potsdam-Mittelmark von der Polizei nur zwei registriert. Laut Polizeipräsident Bruno Küpper zeige die verhältnismäßig hohe Zahl von Propagandadelikten jedoch, das rechtes Gedankengut nach wie vor eine gefährliche Rolle spiele. „Wir können die Menschen, die so denken, nicht verbieten. Die Polizei kann primär nur verhindern, dass sie sich organisieren und Straftaten begehen“, so Küpper. Die entsprechenden Personen seien der Polizei bekannt, und sie wüssten, das sie unter Beobachtung stehen.

Mit Blick auf die Verkehrsunfallstatistik hob Bogazc hervor, dass 2005 auf den Autobahnen und Straßen des Landkreises 31 Menschen getötet wurden. „Bei einer ähnlichen Zahl im Kriminalitätsbereich hätte es einen Aufschrei gegeben“, gab der Polizeichef zu bedenken. Unverhältnismäßig hoch sei die Zahl der jungen Fahrer, die betrunken und rasend schwere Unfälle verursachen.

Weitere Themen der gemeinsamen Beratung waren die Verkehrsüberwachung durch das Landratsamt, Maßnahmen des Jugendamtes zum Kinderschutz, das Zusammenwirken bei der Bekämpfung der Vogelgrippe und der mögliche Einsatz von Feuerwehren des Kreises zur Fußballweltmeisterschaft. Hagen Ludwig

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