zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Weniger Verkehrstote

Unfallbilanz der Polizei für 2005 / Raserei bleibt ein Hauptproblem

Stand:

Potsdam-Mittelmark - Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Straßen der Region Werder, Beelitz und Brandenburg (Havel) ist im Jahr 2005 um 7,1 Prozent gesunken. Insgesamt kam es zu 7 972 Verkehrsunfällen. Das geht aus der jetzt vorgelegten Statistik des zuständigen Polizeischutzbereiches Brandenburg hervor. Besonders hob Schutzbereichsleiter Sven Bogacz hervor, dass dabei auch die Zahl der Verkehrstoten um 14,3 Prozent sank. Auf den Straßen des Schutzbereiches starben im vergangenen Jahr 30 Menschen, fünf weniger als 2004.

Trotz dieser positiven Entwicklungen nehme der Schutzbereich im Polizeipräsidium Potsdam mit fast 20 Prozent am Gesamtunfallgeschehen immer noch einen Spitzenplatz ein. Dem gegenüber stehe aber die höchste Senkung der Unfallzahlen 2005 im Polizeipräsidium. Bogacz führte den Rückgang der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen maßgeblich auf „intensive flächendeckende Kontrollmaßnahmen“ zurück. „Hier wird die Polizei auch im Jahr 2006 nicht nachlassen“, betonte er.

Trotzdem beobachte die Polizei immer noch eine hohe Rücksichtslosigkeit und Aggressivität im Straßenverkehr. Ein Beleg dafür seien die gestiegenen Unfälle durch unangepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit, Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes und falsches Überholen. „ Gerade bei diesen Unfällen sind die Folgen am schwerwiegendsten“, erklärte Bogacz. Allein durch unangepasste und überhöhte Geschwindigkeit verloren im vergangenen Jahr 16 Menschen ihr Leben. Dass die Raserei im Straßenverkehr ein Hauptproblem ist, würden auch die Ergebnisse der Geschwindigkeitesmessungen zeigen. Dabei habe die Polizei fast 191 000 Überschreitungen festgestellt. Den Schwerpunkt bilden laut Bogacz die Autobahnen.

Besorgniserregend sei auch die Zunahme von Fahrern unter Einfluss von Alkohol und Drogen. Allein dadurch starben im Jahr 2005 fünf Menschen bei Verkehrsunfällen.

Bei den verursachten Unfällen durch junge Fahrer (18 bis 24 Jahre) registrierte die Polizei einen leichten Rückgang. Es gebe jedoch keinen Grund zur Entwarnung, sagte Bogacz. Noch immer werden fast 20 Prozent der Unfälle von Fahrern dieser Altersgruppe verursacht. „Wenn man bedenkt, dass dieser Personenkreis nur acht Prozent der Bevölkerung des Schutzbereiches Brandenburg ausmacht, dann ist der Anteil am Gesamtunfallgeschehen überproportional hoch“, so der Polizeichef. Mit sogenannten zielgruppenorientierten Verkehrskontrollen wolle man dem auch künftig entgegen steuern. Darüber hinaus seien mit mehreren Partnern umfangreiche Präventionsveranstaltungen geplant. Ziel sei es, den jungen Menschen sehr anschaulich die Gefahren der Selbstüberschätzung im Straßenverkehr aufzuzeigen. Verstärkt werde die Polizei auch auf Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer achten. Sie seien besonders gefährdet, weil sie keine Sicherheitssysteme besitzen, die bei einem Unfall schwere Verletzungen verhindern.

„Bei der Unfallbekämpfung streben wir eine permanente Kombination von Repression und Prävention in den Schwerpunktbereichen an, wobei die Nachhaltigkeit bei den repressiven Maßnahmen stärker ist“, sagte Bogacz. Ziel sei es, durch sofortiges und konsequentes Einschreiten eine unmittelbare Wirkung zu erzielen. Eine wichtige Aufgabe hätten dabei die Beamten des Videowagens, da sie besonders gravierende Geschwindigkeitsverstöße, welche bei Unfällen in der Regel schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, ahnden. Gleichzeitig würden sie verstärkt die Einhaltung des Rechtsfahrgebotes auf den Autobahnen kontrollieren. ldg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })