Potsdam-Mittelmark: Weniger Verkehrsunfälle
Ortsdurchfahrt der B 1 in Geltow erwies sich als Gefahrenzone
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Werder / Beelitz - In den Regionen Werder und Beelitz gab es 2005 deutlich weniger Verkehrsunfälle als im vorangegangenen Jahr. Diese positive Bilanz wurde gestern auf einer Pressekonferenz der Polizei gezogen. Im Bereich der Wache Werder wurden 57 Verkehrsunfälle weniger registriert, was einen Rückgang von 6,3 Prozent entspricht. Vor allem außerhalb geschlossener Ortschaften habe sich die Lage auf den Straßen weiter beruhigt, sagte der stellvertretende Werderaner Wachenleiter Frank Wiedenhöft.
Als ein besonderer Gefahrenabschnitt habe sich die Ortsdurchfahrt der B 1 in Geltow erwiesen. Dort ereigneten sich im vergangenen Jahr 58 Unfälle – das sind 13 mehr als 2004. Wiedenhöft führte das vor allem auf Unaufmerksamkeit im zähflüssigen Berufsverkehr zurück. Zu hohe Geschwindigkeit habe kaum eine Rolle gespielt. Bei allen Unfällen auf der B 1habe es jedoch nur Blechschäden und leichte Verletzungen gegeben. Weitere Unfallschwerpunkte gab es laut Polizeistatistik im Bereich der Stadt Werder und der Gemeinde Schwielowsee nicht. „Es hat sich ausgezahlt, dass in den vergangenen Jahren als gefährlich bekannte Stellen auch baulich entschärft worden“, sagte Wiedenhöft.
Leider seien 2005 in Werder zwei Unfalltote zu beklagen gewesen. Dabei habe es sich laut Wiedenhöft jedoch nicht um „klassische Verkehrsunfälle“ gehandelt. So stürzte im Sommer ein Radfahrer auf einem Radweg bei Glindow und erlitt dabei schwere Kopfverletzungen, an denen er später in einem Berliner Krankenhaus verstarb. Schweren Kopfverletzungen erlag auch ein 34-jähriger Mann im November an der Bushaltestelle Werder/Post. Er war in Folge eines epileptischen Anfalls gestürzt (PNN berichteten).
Häufigste Unfallursachen in Werder und Schwielowsee waren unangepasste Geschwindigkeit (77 Fälle), Nichtbeachten der Vorfahrt (43) und Fahren unter Alkoholeinfluss (19). Gerade Alkohol bleibe ein großes Problem. So erwischte die Polizei in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres bereits wieder 36 angetrunkene Autofahrer.
Aus dem Bereich Beelitz, Seddiner See und Michendorf meldete die zuständige Wachleiterin Solweig Bohn 736 Verkehrsunfälle im Jahr 2005 und damit einen Rückgang um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Unfälle mit Personenschäden habe es 14 Prozent weniger gegeben. Drei Menschen verloren auf den Straßen des Wachbereiches ihr Leben. „Das Hauptproblem im Bereich Beelitz ist nach wie vor Rücksichtslosigkeit und Aggressivität im Straßenverkehr“, erklärte die Polizeichefin. Dazu gehörte vor allem zu hohe Geschwindigkeit. Mit 20 Prozent habe die Gruppe der jungen Fahrer einen überproportionalen Anteil an den Unfallverursachern, zumal ihr Bevölkerungsanteil nur bei acht Prozent liege. Bemerkenswert sei, dass demgegenüber die Zahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren, stark abgenommen habe. Auffällig ist auch, dass es einzig in der Gemeinde Seddiner See eine Unfallzunahme gegeben habe.
Positiv sei auch ein Rückgang der Unfallzahlen auf den insgesamt 180 Kilometer langen Autobahnabschnitten, die im Zuständigkeitsbereich der Wache Beelitz liegen. 2005 gab es dort noch 114 Unfälle mit neun Toten. 2004 waren es 174 Unfälle mit 16 Toten. Insgesamt hätten die Beamten festgestellt, dass auf der Autobahn weniger gerast wird. Möglicherweise hänge dies damit zusammen, das zunehmend spritsparend gefahren wird. Hagen Ludwig
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