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Kommentar über Entscheidung zu evangelischen Homo-Ehen: Wenn dann richtig
Das Signal wäre stark und richtig: Wenn die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg bei ihrer Synode als dritter deutscher Landesverband entscheidet, künftig auch homosexuelle Paare kirchlich zu trauen, ist das ein großer Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung schwuler und lesbischer Paare. Die Kirche muss sich gegenüber Menschen, die sich in Zeiten schnellen Internet-Datings und ebenso schneller Trennungen lebenslang aneinander binden wollen und so urchristliche Werte vertreten, öffnen.
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Das Signal wäre stark und richtig: Wenn die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg bei ihrer Synode als dritter deutscher Landesverband entscheidet, künftig auch homosexuelle Paare kirchlich zu trauen, ist das ein großer Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung schwuler und lesbischer Paare. Die Kirche muss sich gegenüber Menschen, die sich in Zeiten schnellen Internet-Datings und ebenso schneller Trennungen lebenslang aneinander binden wollen und so urchristliche Werte vertreten, öffnen. Bischof Markus Dröge hat recht, wenn er sagt, dass man die Bibel in historischem Kontext auslegen und deshalb Homosexualität heute nicht verurteilen soll – schließlich verurteilt die Kirche auch keine Frauen mit kurzen Haaren, die laut Bibel unnatürlich sind.
Einen Fehler darf die Landessynode jedoch nicht machen: es Pfarrern und Gemeinden freistellen, Trauungen Homosexueller durchzuführen. Sonst würde es zur Ungleichbehandlung von Gläubigen kommen. Schwule und Lesben müssten, wenn ihr örtlicher Pfarrer die Trauung ablehnt, in anderen Gemeinden um die Eheschließung betteln. Statt mit guten würde die Ehe dann gleich mit schlechten Zeiten beginnen.
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