Potsdam-Mittelmark: Wenn das Auto brennt Ernstfall einer Rückrufaktion bei VW
Werder (Havel) - Das hätte ins Auge gehen können: Als Hartmut Schröder, Beigeordneter der Stadt Werder, letzten Mittwoch mit einem kaum gefahrenen Golf Variant unterwegs war, begann es im Auto plötzlich zu stinken. Im Scheunhornweg wurde Qualm sichtbar, das Armaturenbrett schmolz dahin, Flämmchen schossen vor.
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Werder (Havel) - Das hätte ins Auge gehen können: Als Hartmut Schröder, Beigeordneter der Stadt Werder, letzten Mittwoch mit einem kaum gefahrenen Golf Variant unterwegs war, begann es im Auto plötzlich zu stinken. Im Scheunhornweg wurde Qualm sichtbar, das Armaturenbrett schmolz dahin, Flämmchen schossen vor. Schröder sprang aus dem Wagen. „Ich bekam einen mächtigen Schreck.“ Die Feuerwehr war blitzschnell da und rettete, was zu retten war.
Das Auto war geliehen im Autohaus Raschick in Glindow, zur Grünen Woche werden in der Stadtverwaltung schon mal die Dienstfahrzeuge knapp. Ein Gutachter aus Wolfsburg untersuchte das Auto. Nach Konzernangaben handelte es sich in Werder um den einzigen Fall, in dem ein inzwischen bekannter Montagefehler einen Brand verursacht hat.
Letzten Donnerstag war die Rückrufaktion bekannt geworden, die Volkswagen wegen des Fehlers ausgelöst hat: 27 000 Fahrzeuge vom Typ Jetta und Golf V Variant müssen in die Werkstatt. Betroffen sind die im mexikanischen Puebla gefertigten TDI-Modelle, die zwischen Juli 2007 und 9. Januar 2008 gebaut wurden. „In manchen dieser Fahrzeuge ist das Massekabel des Vorheizers nicht richtig verschraubt“, so Buhlmann gegenüber den PNN. Die elektrischen Vorheizer der Diesel schalten sich ein, solange der Motor noch kalt ist. Wie ein Föhn erwärmen sie den Fahrgastraum. „Wenn sich das Massekabel löst, entwickelt sich ein hoher Widerstand“, so Buhlmann. Das kann böse ausgehen. „Wir müssen beim Qualitätsmanagement in Mexiko etwas tun.“
Die Qualitätstsicherung in Wolfsburg hatte den Fehler im Januar festgestellt, am 16. Januar wurden Werkstätten und Kunden informiert, bevor eine Woche später die Presse Wind davon bekam. „Eigentlich hätte das Auto in Glindow gar nicht mehr verliehen werden dürfen“, sagte Buhlmann, der eine gründliche Auswertung ankündigte. Der Fall in Werder zeige, wie wichtig es ist, dass die betroffenen Kunden jetzt zur Werkstatt gehen.
Laut ADAC-Statistik gab es bei Volkswagen-Automobilen seit 1995 insgesamt 62 Rückrufaktionen, das wird nur von Renault mit 63 Rückrufen übertroffen. Für Hartmut Schröder ist die Sache derweil glimpflich ausgegangen, er blieb unverletzt. Später im Büro habe er ganz schön Herzflattern bekommen. „Ich bin froh, dass mir das nicht auf der Autobahn passiert ist.“ Henry Klix
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