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Potsdam-Mittelmark: Wenn grüne Ideen scheitern Rehbrücke hadert mit Bebauung im Wald

Nuthetal - Die Sorge um den Baumbestand in Bergholz-Rehbrücke beschäftigt weiter die Gemeindepolitik. Volker Traberth von der CDU regte am Dienstagabend im Ortsentwicklungsausschuss eine Sondersitzung zu diesem Thema an.

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Nuthetal - Die Sorge um den Baumbestand in Bergholz-Rehbrücke beschäftigt weiter die Gemeindepolitik. Volker Traberth von der CDU regte am Dienstagabend im Ortsentwicklungsausschuss eine Sondersitzung zu diesem Thema an. Doch kurz darauf wurden die Abgeordneten schon von der Realität eingeholt. Es geht um ein Projekt zwischen Richard-Kuckuck- und Schinkelstraße – dem wieder einige Bäume zum Opfer fallen würden. In einem PNN-Artikel hatte Bauamtsleiter Torsten Zado vergangene Woche von einer dramatischen Entwicklung gesprochen: dem Verlust des Waldcharakters in Bergholz-Rehbrücke. Dabei ging es vor allem um die zunehmende Aufteilung von Grundstücken auf Größen, auf denen dann für Bäume kein Platz mehr bliebe. Eine solche Aufteilung hat in dem Bereich hinter der Heinrich-Zille-Straße offenbar auch stattgefunden: „Weil vorn die Grundstücke verhackstückt wurden, entstehen dahinter nicht mehr zugängliche und die müssen jetzt erschlossen werden“, beklagte der sachkundige Einwohner Jürgen Bruns. Das soll jetzt durch einen asphaltierten Weg geschehen. PDS-Vertreterin Sybille Hoffmann warnte vor einem Präzedenzfall. Es gebe vier bis fünf vergleichbare Ecken im Ort. Auch die von Planer Ralf Joppa geäußerte Ansicht, die Anwohner würden sich über den neuen Weg freuen, teilte niemand im Ausschuss. Für die jetzigen Bewohner sei das Gebiet ausreichend erschlossen. So war zwar die Stimmung der Mehrheit im Ausschuss gegen das Projekt. Die Frage ist nur, ob das Ganze sich verhindern lässt. Zum einen ist die Gegend als so genannter „Innenbereich“ definiert. Die Gemeinde ist daher in der Pflicht, für die Verkehrserschließung zu sorgen. Bisher hat die Gemeinde auf die prekäre Finanzlage verwiesen. Nun gibt es aber einen Investor, der die Erschließung übernehmen würde. Außerdem gibt es offenbar einen Vertrag, den die Gemeinde im Jahre 1936 mit der Familie geschlossen hat und in dem geregelt ist, dass an dieser Stelle einmal Häuser entstehen sollen. Außer Torsten Zado war aber niemand so recht davon überzeugt, dass dieses Papier heute noch Gültigkeit hat. Die Abstimmung wurde also vertagt, auf Vorschlag von Annerose Hamisch-Fischer soll juristischer Sachverstand eingeholt werden, sei es von einem Rechtsanwalt, was aber wieder Geld kosten würde, oder dem Rechnungsprüfungsamt des Landkreises. CDU-Gemeindevertreter Volker Traberth sieht aber ohnehin kein Zurück und verweist auf die Kosten, die dem Investor bereits entstanden seien. „Wenn der jetzt erschließt, können wir das nicht mehr verhindern.“

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