Potsdam-Mittelmark: Wenn Radler Reiter treffen
In Teltow gibt es einen Interessenkonflikt
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In Teltow gibt es einen Interessenkonflikt Teltow – Das Geschäft mit den Pferdehöfen läuft gut, allein fünf gibt nach Angaben von Kirsten Hohn in Teltow, dazu kämen noch einige Pensionen für Pferde. Hohn ist Mitglied im VDF (Vereinigung der Freizeitreiter und Fahrer in Deutschland). Doch manchmal kommen sich die Reiter und die Radfahrer in die Quere. Denn sie sind oft auf dieselben Wege angewiesen. Denn seit dem neuen Waldgesetz ist Reiten und Gespannfahren in Wald und freier Landschaft auf allen zweispurigen Wirtschaftswegen erlaubt. Um den Wanderern und Radfahrern das Leben auf dem Brandenburger Sandboden nicht noch schwerer zu machen, sollten die Reiter vor allem die Fahrspuren der Wege hufspurenfrei lassen und entweder in der Wegmitte oder seitlich neben den Fahrspuren reiten. Leider halten sich nicht alle Reiter daran, weiß Hohn, weshalb viele meinen, dass Reiten und Radfahren auf märkischem Sand unvereinbar sei. Daher war das Thema in dieser Woche auch Gegenstand eines Treffens der Bürgerinitiative „Radler im Rübchenland“. Würde man Wege für Radler und Reiter trennen, könnte mancher Zündstoff entschärft werden, meinte Hohn in einer kleinen Diskussion am Rande. Da schlug sie vor einen Teil der jetzigen Baustraße an der S-Bahntrasse vom Kolonnenweg bis zur Brücke Zehnruthengraben für Radler und Reiter auszuweisen. Für die Radler wäre ein Asphaltstreifen ideal, meinte sie, daneben hätten Reiter noch genügend Platz auf dem Sandweg. Leider weise die touristische Wege-Planung bislang nur Reitwege am Rande der Rieselfelder in der Nähe von Ruhlsdorf aus, stellte Hohn an diesem Abend auf einer Karte fest. Die einfachste Konfliktlösung ist zugleich die teuerste: Radwege asphaltieren. Denn Asphalt ist für Pferde nicht sonderlich geeignet. Doch solche Radwege werden vorerst wohl noch Wunschdenken bleiben wie auch die Diskussionsrunde an diesem Abend zeigte. So stellte Stahnsdorfs Bauamtsleiterin Ute Stelter klar: „In unserer Gemeinde haben Schulradwege Priorität gegenüber touristischen Radwegen.“ Weiterhin wird es aber mit den Teltower Nachbarn wieder Abstimmungen über Wegeverknüpfungen geben, sagte Stelter den PNN. Auch die Bürgerinitiative der Radler will sich weiter engagieren und zieht für ihr Projekt bereits eine Bürgerstiftung in Erwägung. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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