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Baumblütenfest: Wenn zwei sich streiten

Polizei spricht von friedlichem Festverlauf / Nur halb so viele Bahnanreisende wie 2012

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Werder (Havel) - Prügelei am Hohen Weg: Ein schwules Pärchen hatte sich beim Baumblütenfest am Samstag gegen 17 Uhr in einen Streit gesteigert. Erst verbal, dann mit Fäusten. Es gab eine Menschentraube, und als Polizeibeamte – alarmiert von einem Imbissverkäufer – eingetroffen waren, sah das Ganze fast nach einer Massenschlägerei aus. „Einige Mädchen hatten versucht, die beiden auseinanderzubringen“, so Polizeisprecherin Jana Birnbaum, die selbst vor Ort war.

Solche Zwischenfälle gibt es bei einem Fest, auf dem angeblich jeder Gast einen dreiviertel Liter Obstwein trinkt (Bier gibt es auch), immer wieder. Trotzdem zog der Leiter der Polizeidirektion West, Peter Meyritz, für das erste Festwochenende eine gute Bilanz: „Die Polizei hat durch eine hohe Präsenz und konsequentes Einschreiten in sicherheitsrelevanten Veranstaltungsbereichen ihren Beitrag für einen friedlichen Festverlauf geleistet.“

So auch am Hohen Weg, wo man die Streithähne schnell getrennt habe. „Die Schaulustigen wollten uns sagen, wie wir unsere Arbeit machen sollen“, so Jana Birnbaum. Einer der beiden Prügelnden sei gestürzt und habe sich den Ellenbogen aufgeschlagen. Ihm sei von einer Bekannten geholfen worden. „Alle haben sich entschuldigt.“ Was aus der Männerbeziehung geworden ist, blieb ungeklärt.

Kritik von Zeugen, die den PNN von einem späten Eintreffen der Beamten berichteten, die vor allem in der City anzutreffen seien, wies Birnbaum zurück. „Wir waren ja nur 20 Meter entfernt und sofort da. Die Polizei ist im ganzen Festgelände sehr gut verteilt.“ Die Beamten kennen das schon: Wenn die Fäuste fliegen und Alkohol im Spiel ist, gibt es mehrere Versionen. Und auch wenn es nicht der einzige Einsatz blieb: Die Polizeidirektion zeigte sich mit dem Festauftakt zufrieden.

13 Körperverletzungen und 14 Verstöße gegen das das Betäubungsmittelgesetz wurden regsitriert, insgesamt 50 Strafanzeigen aufgenommen – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Gegen 38 Gäste wurden Platzverweise ausgesprochen, sechs wurden in Gewahrsam genommen, als die Polizeibeamte an der Arbeit hindern wollten. Bei Jugendschutzkontrollen wurden 93 Händler, Jugendliche und Eltern überprüft – und kaum Verstöße festgestellt. Birnbaum vermutet, dass es an den Ankündigungen in den Medien gelegen hat. Auch auf den Straßen blieb es ruhig: Bei zahlreichen Verkehrskontrollen sei nur ein Fahrzeugführer unter Alkohol- und Drogeneinfluss erwischt worden.

Auch die Bundespolizei zeigte sich erleichtert: Die 400 Einsatzkräfte auf den Bahnhöfen und Zugstrecken hatten vergleichweise wenig zu tun. Am Samstag seien 17 Beleidungungen gegen Polizeibeamte und Körperverletzungen aufgenommen worden, gestern sei es völlig ruhig geblieben, so eine Sprecherin. Sie geht davon aus, dass es am verregneten Samstag lag: 14 000 Gäste seien am ersten Festwochenende mit dem Zug nach Werder gefahren, im vorigen Jahr waren es mehr als doppelt so viele.

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