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Im Einsatz. Die Mitarbeiter des Bauhofs Kleinmachnow halten dieser Tage auch die Gehwege eisfrei. Salz darf dort allerdings nicht aufgebracht werden, denn das ist schlecht für die Bäume. Stattdessen wird auf den Wegen Kies und Sand gestreut.

© Ralf Hirschberger/dpa

Potsdam-Mittelmark: Wenn’s glatt läuft

Blitzeis lässt die meisten Mittelmärker kalt, doch Vorsicht ist geboten

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Potsdam-Mittelmark - Beate Krause hütet in Kleinmachnow einen Schatz: Eine Ladung Eiskrallen hat die Verkäuferin in ihrem Schuhgeschäft am Rathausmarkt gehortet. Einmal übergestreift sorgen die Spikes unter der Sohle für sicheren Tritt. Doch trotz Eis und Schnee läuft das Geschäft bislang schlecht. „Dabei dachte ich, das wird meine Chance.“

So wie die Kunden am Rathausmarkt lässt die meisten Mittelmärker der Wintereinbruch noch kalt. So meldete die Polizei für die Regionen rund um Werder (Havel) und Teltow auf den Straßen bislang zum Glück meist Blechschäden. Insgesamt neun Unfälle ereigneten sich von Montagabend bis Dienstagvormittag.

So war ein 53-jähriger BMW-Fahrer auf der Straße zwischen Langerwisch und Wilhelmshorst am Montagabend gegen einen Baum gerutscht. Er verletzte sich leicht. Im Schenkendorfer Weg in Stahnsdorf schlitterte am Dienstag ein VW-Fahrer gegen einen Opel. In dem Opel saß eine Frau mit ihrem dreijährigen Sohn, der einen leichten Schock erlitt. Ein 46-Jähriger krachte zudem in Neuseddin in der Straße Am Fuchsbau mit seinem Opel zuerst in einen parkenden Lkw, dann in einen Zaun. Er wurde leicht verletzt. Zwischen Petzow und Glindow rutschte eine Frau mit ihrem Wagen in einen Graben. Sie konnte sich aus dem umgekippten Auto selbst befreien.

Auf Hilfe war indes ein Busfahrer auf der Fercher Dorfstraße angewiesen: Der Bus hatte sich am Montagabend zwischen parkenden Autos verkeilt. Ein leerer Bus war zudem in Beelitz gegen ein Trafohäuschen geschlittert. Abgesehen davon lief der Verkehr bei Havelbus glatt, sagte Sprecherin Ulrike Rehberg. Lediglich am Dienstagmorgen habe es Ausfälle auf den Linien 607, 611 und 643 gegeben. Auf anderen Linien gab es am Morgen leichte Verspätungen von bis zu 15 Minuten.

Norbert Richter, Chef der Autobahnmeisterei Werder (Havel) empfiehlt Autofahrern, den Fuß vom Gas zu nehmen. Seit Sonntagnacht sind seine Angestellten im Dauereinsatz. Trotzdem kann es bis zu zweieinhalb Stunden dauern, bis die Streufahrzeuge die selbe Stelle der Autobahn wieder einsalzen. „Gerade auf Brücken kann es glatt werden“, so Richter.

Gut befahrbar blieben auch viele innerörtlichen Straßen, sagte Kleinmachnows Bauhofchef Uwe Brinkmann. Vorsicht sei indes auf Gehwegen geboten, denn die dürften aus Naturschutzgründen nur mit Kies und nicht mit Salz gestreut werden.

Für die kommenden Tage erwarten die Meteorologen weiter Minustemperaturen. Eine Gelegenheit, sich noch mit Eiskrallen auszustatten, sagt Verkäuferin Krause. „Ich trage die Spikes.“ Gerutscht ist sie noch nicht. Tobias Reichelt

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