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Potsdam-Mittelmark: Wer früher zahlt, spart Geld Altstadt Teltow: Anlieger zahlen für Wertsteigerung

Teltow - Die Stadt Teltow will die Grundstückseigentümer an den Kosten der Altstadtsanierung beteiligen. Dabei gilt der Grundsatz: Wer früher zahlt, spart.

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Teltow - Die Stadt Teltow will die Grundstückseigentümer an den Kosten der Altstadtsanierung beteiligen. Dabei gilt der Grundsatz: Wer früher zahlt, spart. Die Basis für diese Zahlungen ist im Bundesbaugesetz geregelt. Dabei geht es um den Wertzuwachs von Grundstücken nach der Sanierung. Viele Betroffene stellen den allerdings infrage. Eigentlich werden die so genannten Ablösebeiträge erst nach der Sanierung 2008 fällig. Wer aber vorher zahlt, kann mit einem Rabattangebot durch die Stadt von 6 Prozent rechnen. Vier Jahre später wären es 4,5 Prozent. Laut Bundesbaugesetz muss die Kommune die Ausgleichsbeträge hinterher an die Zuschussgeber von Land und Bund zurückzugeben. Zahlen die betroffenen Bürger jedoch vorher, kann das Geld in der Stadt verbleiben und für weitere Sanierungsmaßnahmen verwendet werden. Das wäre auch der Stadt lieber, vor allem weil Fördermittel in den nächsten Jahren knapper werden. Laut Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht rechnet die Stadt damit, dass durch die freiwillige Vorabzahlung Widersprüche vermieden werden und dadurch auch das Prozessrisiko entfällt. PDS-Fraktions-Chefin Petra NickschKasdorf äußerte im jüngsten Hauptausschuss aber Zweifel. Ihre Erfahrung: „Viele Bürger können der Argumentation einer Wertsteigerung nicht folgen.“ Auch Brigitte Hartmann, wohnhaft in der Altstadt, sieht keinen Wertzuwachs. „Die Straßen sind nicht so wie wir sie uns vorgestellt haben. Statt Asphalt wurde wieder Kopfsteinpflaster verlegt und das ist ungeheuer laut.“ Schon seien Schäden an der Straße sichtbar, weil ständig Baufahrzeuge durchfahren. Auch in den Häusern gebe es bereits Risse. Die Belebung der Altstadt habe sie sich anders vorgestellt, meint Hartmann, doch von Geschäften und Cafés sei bisher nichts zu sehen. Der Marktplatz sei irgendwie tot, deshalb rätsele sie nun, wieso die Grundstücke wegen ihres Umfeldes an Wert zugenommen haben sollen. „Jeder weiß doch, dass die Grundstückspreise gesunken sind.“ Skeptisch ist auch Jörg Breitsprecher, der ebenfalls in der Ritterstraße wohnt. Aufklärungsbedarf habe er auch dazu, wie Wohnqualität bemessen werde. Denn die Ritterstraße sei regelmäßig komplett zugeparkt, zunehmend werde die Bebauung verdichtet und nun soll sogar in zweiter Reihe gebaut werden. Demnächst werden die Bürger von der Stadt zu einem Informationsgespräch eingeladen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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