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ORTSTERMIN: Wer hat den höchsten?

Schwielowsee / Werder - Schön, schöner, noch schöner. Dass die Erholungsorte Werder (Havel) und Schwielowsee eine gemeinsame Urlaubsregion bilden, haben die beiden Kommunen längst begriffen.

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Schwielowsee / Werder - Schön, schöner, noch schöner. Dass die Erholungsorte Werder (Havel) und Schwielowsee eine gemeinsame Urlaubsregion bilden, haben die beiden Kommunen längst begriffen. Es gibt ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis, ein gemeinsames Reisejournal und auch bei Tourismusmessen mietet man nur einen Stand an. Dass es doch ein paar kleine, feine Unterschiede gibt, hat sich bei einer Veranstaltung des Heimatvereins Werder gezeigt, zu der am Dienstagabend die Bürgermeisterinnen eingeladen waren: Kerstin Hoppe aus Schwielowsee, Manuela Saß aus Werder.

So kann Schwielowsee, das machte Hoppe gleich mal klar, mit der neuen Aussichtsplattform auf dem Wietkiekenberg punkten, 125 Meter hoch ist der Gipfel, die Aussichtsplattform nochmal 20 Meter höher. Dass das schlanke Etwas im Nordosten tatsächlich der Berliner Fernsehturm sein soll, wollen viele Klettermaxe gar nicht glauben, so Hoppe. Man will jetzt Hinweise anbringen, was aus dieser Höhe so zu sehen ist.

Zum Beispiel auch Werder mit seiner Bismarckhöhe, 30 Meter über dem Havelspiegel, ein ganz toller Aussichtspunkt, wie Manuela Saß hervorhob. Mit dem kleinen Turm kommt man sogar etwas höher – und könne bei guter Sicht ebenfalls den Fernsehturm erkennen. Vom Vorschlag aus dem Publikum, dem Wietkiekenberg den ungenutzten Schornstein des Fernwärmekraftwerks entgegenzusetzen, hält Saß derweil nicht viel. Dafür will sie einen Fährbetrieb zwischen Werders Weinbergen angehen, Schwielowsee hat ja schon seine Fähre in Caputh.

Und hat auch die Nase vorn, was die Kurbeiträge angeht: Jeweils 114 000 Euro wurden in den vergangenen beiden Jahren eingenommen. Werder muss die Akquise noch ein bisschen üben, dort waren es im Startjahr 2014 rund 75 000 Euro. Bei anderen touristischen Kennzahlen kann die kaum halb so große Gemeinde von Kerstin Hoppe weniger auftrumpfen. 86 753 Übernachtungen hatte Schwielowsee im vorigen Jahr, Manuela Saß rechnete 175 000 vor. Die Gäste bleiben im Schnitt 2,1 Tage in Caputh, Ferch oder Geltow, in Werder und seinen Ortsteilen sind es 3,6 Tage. Die Blütenstadt gehört damit neben dem Spreewald zu den wichtigsten Urlaubszielen Brandenburgs, sagte Saß.

Trotz des juristischen Gemetzels schaut Schwielowsee ein bisschen neidisch auf das gleichnamige Resort in Petzow, dass Werders Urlauberstatistik natürlich kräftig aufgehübscht hat. Kerstin Hoppe findet irgendwie, dass Petzow als Schwielowsee-Anrainer ja eigentlich zu ihrer Gemeinde gehört. Doch schon Altbürgermeister Werner Große habe klargestellt: „Petzow kriegst Du nicht.“

Beide Damen stellten an diesem Abend den etwa 60 Gästen auch die Imagefilme ihrer Gemeinden vor, wobei der Werderaner ein wenig länger und glanzvoller daherkommt. Spätestens bei der 700-Jahr-Feier von Werder im Jahr 2017 entdeckten die beiden Damen dann wieder Gemeinsamkeiten: Denn auch Caputh und Ferch sind 1317 erstmals erwähnt worden. So können sich die Urlauber jetzt schon darauf einstellen, dass im übernächsten Jahr in Schwielowsee und Werder, wo ja schon viel für die Gäste passiert, noch mehr los sein wird.

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