Potsdam-Mittelmark: Werbung für das „Altstadtkaufhaus“
Mit Einzelhandelsführer, Leitsystem und neuen Parkplätzen soll das historische Beelitz belebt werden
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Beelitz - 70 Prozent der Gebäude in der Beelitzer Altstadt sind in den vergangenen 16 Jahren saniert worden. Und seit der Fernverkehr über die Umgehungsstraße strömt, könnte es eigentlich wieder Spaß bereiten, durch die Berliner- oder die Poststraße zu spazieren. Dennoch pulsiert das innerstädtische Leben nicht so, wie es sich Stadtverwaltung und die Stadtkontor GmbH als Entwicklungsträger wünschen. Um hier noch einmal einen Schub zu geben, haben sie gemeinsam jetzt mehrere Projekte initiiert.
So soll mit einem neuen Flyer der gemeinsame Auftritt aller Altstadthändler befördert werden. Für sie ist es schwer, gegen die Großmärkte auf der grünen Wiese – unter anderem im Beelitzer Gewerbegebiet Süd – zu konkurrieren. Und dennoch, so Stadtkontor-Geschäftsführer Rainer Baatz, gebe es im Beelitzer Stadtkern rund 100 Einzelhändler und Dienstleister, die in die kleine Broschüre aufgenommen werden konnten. Fast alle Branchen seien vertreten. Auffällig sei das für eine Kleinstadt überdurchschnittlich gute Angebot an Textilien und Bekleidung. Der Flyer wurde in einer Auflage von 7500 Stück gedruckt, an die Beelitzer Haushalte verteilt und in den Geschäften ausgelegt. Ein nächster wichtiger Schritt wäre, dass sich alle Händler nach außen einheitlich als eine Art „Altstadtkaufhaus“ präsentieren, erklärte Baatz jüngst vor der Presse.
Zwar sei es nicht gelungen, einen Lebensmittelmarkt unmittelbar in der Altstadt anzusiedeln, doch wäre man mit Norma, Aldi und Lidl soweit wie möglich herangerückt, betonte Bürgermeister Thomas Wardin (SPD). Persönlich würde er sich noch ein gemütliches Café, wie es das früher schon einmal gegeben habe, wünschen. „Es würde der Innenstadt bestimmt gut tun“, so Wardin. Restaurants scheinen es in Beelitz ohnehin schwer zu haben. Die „Speisekammer“ und auch das Griechische Restaurant haben wieder geschlossen. Keine schöne Visitenkarte für Beelitz ist auch das verlassene Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Zum Stern“ direkt an der Ampelkreuzung. Hier gebe es laut Wardin einen Interessenten, der dort ein Hotel mit Restaurant einrichten wolle. Bisher habe sich jedoch zur Finanzierung noch keine Bank gefunden.
Auch mehr Touristen könnten zur Belebung der Beelitzer Innenstadt beitragen. Für sie soll jetzt ein einheitliches Informations- und Leitsystem aufgestellt werden. „Insgesamt 13 Hinweisschilder zeigen demnächst den Weg zu Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Einrichtungen“, kündigte Bettina Monschein vom Stadtkontor an. Ergänzend dazu sollen drei Steelen mit je einem Altstadt- und einem Umgebungsplan aufgestellt werden. Hierauf verzeichnet sind auch die zahlreichen Spargel- und Reiterhöfe sowie das Radwegenetz.
Lange ist in Beelitz auch über das innerstädtische Parksystem diskutiert worden. Zwei neue Dauerparkplätze am Rande der Altstadt sollen die Situation jetzt entkrampfen. Bisher seien die Parkplätze in den Geschäftsstraßen oft noch von Beschäftigten aus dem Innenstadtbereich selbst blockiert worden. Diesen biete man nun mit altstadtnahen Parkplätzen an der Haseloff- und der Mauerstraße eine Alternative an, so Bettina Monschein. Gedacht seien die insgesamt 38 neuen Parkplätze aber auch für Besucher von Veranstaltungen in der Sporthalle, dem Tiedemannsaal und der Diesterwegschule. Gleichzeitig, so kündigte der Bürgermeister an, werde man jetzt in der Innenstadt wieder verstärkt auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Kurzparkzeiten achten. Damit sollen für die Kunden der Altstadthändler kurze Wege vom Auto zu den Geschäften garantiert werden. Hagen Ludwig
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