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Potsdam-Mittelmark: Werder baut Schwimmbad

Stadtverordnete beschließen Machbarkeitsstudie für Neubau neben dem Sportzentrum

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Werder - Die Stadt Werder (Havel) ist fest entschlossen, ein Schwimmbad zu errichten. Per Mehrheitsbeschluss wurden in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend die Mittel für eine entsprechende Machbarkeitsstudie von 25 000 Euro freigegeben. Den Antrag dazu hatte die CDU-Fraktion gestellt. Bürgermeister Werner Große (CDU) bezifferte die Kosten für ein Schwimmbad mit vier 25-Meter-Bahnen auf rund fünf Millionen Euro.

SPD und PDS stimmten einer Machbarkeitsstudie nicht zu. Sie kritisierten, dass über das Schwimmbad nicht in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung beraten wurde. Eine Eilbedürftigkeit, die ein solches Verfahren rechtfertigen könnte, sehe er nicht, sagte SPD-Fraktionschef Joachim Lindicke. Bürgermeister Große argumentierte dementgegen, dass in diesem Jahr eine neue EU-Förderperiode beginne. „Falls ein Programm aufgelegt wird, wo unser Schwimmbad reinpasst, müssen wir einen Förderantrag noch bis Ende des Jahres stellen.“ Dazu würde die Studie benötigt.

„Wir brauchen eine Schwimmhalle für den Schulsport, die Bürger und die Urlauber“, sagte Große. Für das Schulschwimmen werde derzeit eine Schwimmhalle auf dem Gelände der Bundeswehr in Geltow genutzt. „Ob das ewig geht, ist unklar.“ Die Stadt werde künftig der einzig gesicherte Schulstandort zwischen Brandenburg und Potsdam sein – die Möglichkeit des Schwimmunterrichts müsse für die Zukunft gesichert werden. Von Bedeutung sei ein Bad aber auch für den Rest der Bevölkerung: Das Familienwanderungs-Saldo – die Differenz zwischen Zuzügen und Wegzügen – sei positiv, es gibt immer noch einen regen Zuzug in die Havelmetropole.

Große könnte sich vorstellen, dass bis zu 50 Prozent des Bades gefördert werden. Gebenenfalls, so Große gestern auf PNN-Anfrage, würde die Stadt ein Schwimmbad auch selbst finanzieren. „Wir haben die Kredite soweit runtergefahren, dass wir uns einen Schluck aus der Pulle leisten könnten.“ Werders größtes Bauprojekt, die Wiederbelebung der Bismarckhöhe, werde ohne Kredite aus anderen Haushaltseinnahmen gedeckt.

Dass Werder ein Schwimmbad noch gefördert bekommen könnte, ist allerdings kaum zu erwarten. PNN-Anfragen beim Brandenburgischen Sportministerium und beim Wirtschaftsministerium ergaben, dass dafür keine Töpfe mehr bestehen. „Es wird keinen einzigen Euro geben“, sagte Sportministeriums-Sprecher Stephan Breiding. Bis ins Jahr 2006 sei „mit vielen Abstrichen“ noch eine Förderung aus dem sogenannten Efre-Fonds von EU und Land möglich gewesen, diese Chance bestehe in der neuen Förderperiode nicht mehr.

Auch das Wirtschaftsministerium winkte ab: Gefördert werden könnten von hier aus ohnedies nur touristische Freizeitbäder, sagte Ministeriums-Sprecher Steffen Kammradt. Und auch diese Möglichkeit des EU-Programms „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ bestehe seit dem vorigen Jahr nicht mehr. Potsdam sei die letzte Kommune, die noch von einer Förderung profitieren könnte, da der Förderantrag bereits 2005 gestellt wurde. Auch in Werder hatte man sich viele Jahre Hoffnung gemacht, ein Spaßbad bauen – anders als jetzt in Potsdam allerdings mit Privatinvestoren. Henry Klix

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