Potsdam-Mittelmark: Werder fordert Bahntunnel
Bürgermeister verteidigt Vorhalteflächen für Ortsumgehung Potsdam
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Werder - Bei der Lösung der Verkehrsprobleme in Werder hat die Eisenbahnstraße für die Stadtspitze oberste Priorität. Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) sprach sich gestern bei seiner Jahrespressekonferenz für eine baldige Sanierung der Landesstraße aus, die das Stadtzentrum mit dem Entwicklungsgebiet Havelauen verbindet. Derzeit sei man mit der Landesstraßenbauverwaltung dazu im Gespräch. In Werder hofft man, dass das Projekt im Jahr 2007 in Angriff genommen werden kann.
Besonders ein Tunnel an der Bahn sei wichtig, um die Trennlinie zwischen der Innenstadt und den Havelauen aufzuweichen. Die Wartezeiten hätten sich in den letzten anderthalb Jahren durch den zunehmenden Güterverkehr erhöht. „Teilweise steht man jetzt wie zu DDR-Zeiten 15 Minuten an den Schranken“, so Große. Den Lärm würde man gerade in der Nacht bis auf die Inselstadt hören. „Das ist, als wenn der Zug über den Sportplatz fährt.“
Zwar sei es verständlich, dass die Landesstraße durch Beelitz -Heilstätten in diesem Jahr einen Bahntunnel bekommen hat. Nun sei aber auch Werder als größte Kommune des Landkreises am Zuge. Selbst wenn es im Bereich nördlich vom Bahnhof Werder Vorhalteflächen für die Netzverknüpfung gibt, könne der Tunnel schadlos gebaut werden.
In diesem Zusammenhang verteidigte sich Große gegen die Anwürfe der Bürgerinitiative „Werder blüht was“: Sie hatte jüngst kritisiert, dass die Stadtverwaltung in vorauseilendem Gehorsam Vorhalteflächen für die Ortsumgehung bereits in den Entwurf des Flächennutzungsplanes eingezeichnet hatte. Im Flächennutzungsplan werden die Grundziele der städtebaulichen Entwicklung Werders bis in Jahr 2020 dargestellt, er verkürzt die Verfahrenswege bei der Baugenehmigung. „Ohne die Vorhalteflächen für die Ortsumgehung würden wir den Flächennutzungsplan nie genehmigt bekommen“, sagte Große. Dies sei angesichts der sechsstelligen Kosten für das Planwerk nicht zu rechtfertigen.
Auch zur Frage der Bürgerinitiative nach der Haltung der Stadt Werder zur Potsdamer Ortsumgehung gab Große gestern Antworten: „Für uns ist vordringlich, dass die Autobahnzufahrten ausgebaut werden und die B1 auch in Richtung Potsdam ertüchtigt wird.“ Mit einem sechsstreifigen Ausbau der Autobahn wäre die Ortsumgehung überflüssig. „Die Generalprobe hat die A10 ja beim Ausbau der B1 in Geltow bestanden.“
Dem alleinigen Bau der Templiner Spange, die die B1 und die B2 an der Bahn über den Templiner See verbinden soll und bereits im Bundesverkehrswegeplan fixiert ist, könne Werder nicht zustimmen. „Da stellen wir uns auf die Hufe.“ Werder fürchtet für diesen Fall erhebliche Probleme auf der B1 in Werder durch den in Pirschheide auflaufenden Verkehr. Große geht davon aus, dass es in der Kommunalen Arbeitsgruppe, die zum Bau der Ortsumgehung gegründet wurde, Erläuterungen zu dem Thema gibt. Zur geplanten Weiterführung der Ortsumgehung durch den Wildpark zur L90 in Werder sagte Große: „Die kommt nicht.“ Henry Klix
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