Potsdam-Mittelmark: Werder-Frucht unter Beschuss
Verbraucherzentrale kritisiert irreführende Werbung
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Berlin / Werder - Die Verbraucherzentrale Berlin wirft der Werder-Frucht-Vermarktungsgesellschaft mbH in Glindow irreführende Werbung vor. Die Firma sei aufgefordert worden, eine Unterlassungserklärung abzugeben, sagte ein Sprecherin der Verbraucherzentrale gestern in Berlin. Das Unternehmen habe Äpfel unter dem Namen „Werder Frucht“ und mit dem Slogan „So nah – so gut“ in den Handel gebracht, obwohl diese tatsächlich aus Chile stammten. Auf den Fall wurde die Verbraucherzentrale durch eine Kundin eines Berliner Supermarktes aufmerksam. Sie hatte eine Tüte Äpfel von Werder-Frucht in der Annahme gekauft, dass das Obst aus der Region kommt. Zuhause entdeckte sie kleine Aufkleber mit der Bezeichnung „Chile“ auf den Äpfeln. Auf der Rückseite der Tüte stand „Ursprungsland: BR Deutschland“, darüber ein kleiner Aufkleber mit der Angabe „Chile“.
Nach Auffassung der Verbraucherzentrale erweckt schon die Bezeichnung „Werder Frucht“ den irreführenden Eindruck, der Beutel enthalte Obst aus der Region. Juristin Susanne Nowarra betonte, der Eindruck werde durch den Slogan „So nah – so gut“ verstärkt. Zudem sei die Angabe „Ursprungsland: BR Deutschland“ falsch und damit ebenfalls irreführend. Die Verbraucherzentrale mahnte das Unternehmen ab. Gleichzeitig wurde die Kaiser''s Tengelmann AG aufgefordert, Obst und Gemüse von Werder-Frucht so zu kennzeichnen, dass der Ursprung der Ware deutlich wird.
Die Supermarktkette habe bereits reagiert, sagte die Sprecherin der Verbraucherzentrale. Sie habe zugesichert, künftig genauer auf die Kennzeichnung zu achten und Werder-Frucht aufgefordert, die Ware korrekt zu kennzeichnen. Werder-Frucht hat derweil angekündigt, die Unterlassungserklärung der Verbraucherzentrale zu unterzeichnen. „Bei der Verpackung der Äpfeln ist uns ein Fehler unterlaufen. Das darf nicht passieren“, räumte Geschäftsführer Fred Wahnsiedler ein. Für die Äpfel hätte ein neutraler Beutel verwendet werden müssen. Dies sei versäumt worden. Am 8. Mai seien 200 Kisten mit Äpfeln in der Zwei-Kilogramm-Tüte ausgeliefert worden. Wahnsiedler geht davon aus, dass die Tüten alle verkauft worden sind. ddp/dpa/PNN
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