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Harsche Kritik an Plänen des Landrats: Werder gegen Abzug der Verwaltung

Werder (Havel) - Mit seiner Idee, die Kreisverwaltung künftig nur noch in kreiseigenen Gebäuden unterzubringen und dadurch womöglich den Standort Werder aufzugeben, missachtet Landrat Wolfgang Blasig die Bedeutung der Blütenstadt als zweitgrößte Stadt im Landkreis. Mit diesem Statement kommentierte Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) am gestrigen Freitag die Überlegung Blasigs, die Verwaltung aus den gemieteten Räumen am Gutshof abzuziehen.

Von Enrico Bellin

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Werder (Havel) - Mit seiner Idee, die Kreisverwaltung künftig nur noch in kreiseigenen Gebäuden unterzubringen und dadurch womöglich den Standort Werder aufzugeben, missachtet Landrat Wolfgang Blasig die Bedeutung der Blütenstadt als zweitgrößte Stadt im Landkreis. Mit diesem Statement kommentierte Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) am gestrigen Freitag die Überlegung Blasigs, die Verwaltung aus den gemieteten Räumen am Gutshof abzuziehen. Blasig begründete den Schritt mit hohen Mietkosten in dem Objekt, das zudem wenige Bereiche für Wartende habe und für eine Verwaltung daher nur beschränkt geeignet sei.

„Die Art und Weise der Informationspolitik des Landkreises Potsdam-Mittelmark und besonders die des Landrates ist beschämend“, so Saß. Es gehöre zum ordentlichen Umgang, wenn solch grundlegende Veränderungen geplant werden, mit den Kommunen im Vorfeld zu sprechen. „Es zeichnet sich aber wieder einmal ab, dass der Landrat offensichtlich an keiner ordentlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der zweitgrößten Stadt im Landkreis interessiert ist“, so die Bürgermeisterin.

Blasig hatte gegenüber den PNN erklärt, es handele sich bei den Umzugsideen um grobe Pläne, die im kommenden Jahr konkretisiert und dem Kreistag präsentiert werden sollen. Natürlich werde er im kommenden Jahr auch mit der Werderaner Stadtverwaltung reden, vielleicht kenne die ja einen Standort, an dem der Kreis bauen kann. Blasig bezweifelte dies wie berichtet aber und brachte einen neuen Verwaltungsstandort in den Beelitzer Heilstätten ins Gespräch. „Sollte der Landrat daran festhalten, fordere ich die Werderaner Kreistagsmitglieder entschieden dazu auf, sich dagegen zu wehren“, so die Bürgermeisterin.

Auch Werders CDU-Fraktionsvorsitzender und Kreistagsmitglied Hermann Bobka sprach sich gegen die Umzugspläne aus. „In der zweitgrößten Stadt des Landkreises die Verwaltung abzuziehen, zeigt einmal mehr, dass Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit nicht im Interesse des Landrates liegen“, so Bobka. Der Landrat wolle sich mit Entscheidungen für bestimmte Kommunen Stimmen für seine Wiederwahl im September sichern. Bobka forderte, bei einer Zwangsfusion des Landkreises mit Brandenburg / Havel zur Kreisreform die Stadt Werder zum Kreissitz zu machen. Enrico Bellin

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