Potsdam-Mittelmark: Werder genehmigt Stolpersteine An drei Stellen wird künftig an Juden erinnert
Werder (Havel) - Nach jahrelangem Ringen können in der Stadt Werder nun die ersten Stolpersteine verlegt werden. Dies teilte die Stadt dem Sprecher der AG Stolpersteine, Joachim Thiele, mit.
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Werder (Havel) - Nach jahrelangem Ringen können in der Stadt Werder nun die ersten Stolpersteine verlegt werden. Dies teilte die Stadt dem Sprecher der AG Stolpersteine, Joachim Thiele, mit.
Seit Jahren hat das Bündnis Kurage, zu dem die AG gehört, die Geschichte von Vertriebenen, vor allem jüdischer Menschen recherchiert. Für diese wird in einer europaweiten Aktion ein Messingstein mit eingraviertem Namen und Lebensdaten am letzten frei gewählten Wohnort verlegt (PNN berichteten).
„Sechs unserer acht beantragten Stolpersteine wurden nun genehmigt“, sagt Thiele den PNN. An einem Ort sollen jeweils zwei Steine verlegt werden, nur eine Stelle wurde nicht genehmigt. „Am Schwalbenberg müssten die Steine in einer Sandstraße verlegt werden, hier sind Beschädigungen beim Schneeschieben oder ähnlichem nicht ausgeschlossen.“ Daher verstehe Thiele die Ablehnung, arbeite mit den Besitzern des betreffenden Grundstückes aber bereits an einer Lösung, sodass alle Vertriebenen, zu denen bereits recherchiert wurde, einen Stolperstein erhalten.
Da der Kölner Künstler Gunter Demnig, der die Steine anfertigt, etwa ein halbes Jahr Arbeitsvorlauf benötigt, ist mit dem tatsächlichen Verlegen der Stolpersteine erst im Herbst zu rechnen. Außerdem hat das Bündnis Kurage Angehörige von Vertriebenen in Kanada ausfindig gemacht, die zur Verlegung der Stolpersteine nach Werder eingeladen werden.
Genaue Informationen über die Vertriebenen sollen bei der Steinverlegung auf Handzettel gedruckt und verteilt werden. Außerdem arbeitet das Kurage-Bündnis derzeit an einem Gedenkbuch, in dem auch an in Werder untergebrachte Zwangsarbeiter erinnert wird. Das Buch soll in kleiner Auflage noch in diesem Jahr erscheinen. eb
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