Potsdam-Mittelmark: Werder kämpft um Mittelzentrum Kritik an Aussagen aus dem Bauministerium
Werder - Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) will weiter dafür kämpfen, dass seine Stadt im Zuge des neuen Landesentwicklungsplanes zum Mittelzentrum wird. Beim Werderaner Wirtschaftstag kritisierte er am Dienstag Aussagen des Bauministerium-Sprechers Lothar Wiegand.
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Werder - Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) will weiter dafür kämpfen, dass seine Stadt im Zuge des neuen Landesentwicklungsplanes zum Mittelzentrum wird. Beim Werderaner Wirtschaftstag kritisierte er am Dienstag Aussagen des Bauministerium-Sprechers Lothar Wiegand. Er hatte in den PNN vom Dienstag erklärt, das Werders Chancen, als Mittelzentrum anerkannt zu werden, trotz aller Widerstände gering sind. „Herr Wiegand war wohl noch nicht in Werder“, kommentierte Große.
Er verwies auf die Prognose der Bertelsmann-Stiftung, wonach Werder bis zum Jahr 2020 einen Einwohnerzuwachs von 9,3 Prozent zu erwarten habe. Im krassen Widerspruch dazu prognostiziere die Regionalplanung einen Rückgang auf 22000 Einwohner. Große verkündete, dass die Stadt in diesem Monat gerade die 23 000-Einwohner-Grenze überschritten habe. Zudem bestehe durchaus die zentralörtliche Funktion, die zur Anerkennung des Mittelzentrums nötig sei.
„Von den 5240 Schülern an Werders Schulen kommen 2822 aus dem Umland.“ Auch 42 Ärzte, 4 Apotheken, 12 Physiotherapeuten und 4 Banken würden nicht nur Werderaner versorgen. Der Einzelhandel habe eine Verkaufsfläche von 32 000 Quadratmetern, das Bildungszentrum der Bundesfinanzverwaltung in Plessow jährlich hunderte Auszubildende aus ganz Europa. Große verwies auch auf die Sporteinrichtungen von internationalem Rang, das G 8-Finanzministertreffen in Petzow und die 200 000 Gäste-Übernachtungen im vorigen Jahr. Für diese Funktionen benötige die Stadt Gestaltungsspielräume. „Wir werden uns nicht gefallen lassen, wenn das Motto der Landesplanung ,Stärken stärken“ in Werder in das Gegenteil verkehrt werden soll“, sagte Große.
Der Kreistag hat der Stadt Werder in seiner jüngsten Sitzung die volle Unterstützung dabei zugesagt, wie Vizelandrat Christian Stein (CDU) beim Wirtschaftstag betonte. IHK-Präsident Victor Stimming erklärte, Werder habe eine Umlandfunktion für einen Einzugsbereich von 40 000 Menschen, man dürfe bei der Landesplanung nicht nur die Kernstadt betrachten. „Ich hoffe, dass nicht parteitaktische Überlegungen dahinterstehen“, kommentierte Stimming die Aussagen aus dem Ministerium.
Werder ist die größte Kommune im Landkreis. Mittelzentrums-Funktionen werden im Entwurf des Landesentwicklungsplanes hier derzeit Teltow (20 000 Einwohner) und der Kreisstadt Belzig (11 700) zugestanden. Im Stadtparlament von Werder hatte es aus allen Fraktionen heftige Proteste dagegen gegeben. Mittelzentren sollen für ihre Versorgerfunktion mit jährlich 800 000 Euro vom Land entschädigt werden und größere Baulandflächen ausweisen dürfen. hkx
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