Potsdam-Mittelmark: Werder rätselt weiter über Hakenkreuze Noch keine heiße Spur zum Einbruch in Kirche
Werder (Havel) - Auch drei Wochen nach dem Einbruch in das Werderaner Gemeindehaus und den rechtsradikalen Farbschmierereien im Inneren rätseln Polizei, Staatsschutz und Kirche weiter über die Hintergründe der Tat. „Die Ermittlungen laufen“, teilte Polizeisprecher Torsten Ringel auf PNN-Nachfrage mit.
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Werder (Havel) - Auch drei Wochen nach dem Einbruch in das Werderaner Gemeindehaus und den rechtsradikalen Farbschmierereien im Inneren rätseln Polizei, Staatsschutz und Kirche weiter über die Hintergründe der Tat. „Die Ermittlungen laufen“, teilte Polizeisprecher Torsten Ringel auf PNN-Nachfrage mit. Vermutlich seien die Täter mit einem Schlüssel eingedrungen, so Ringel. Woher dieser stammt, ist Pfarrer Immo Riebicke von der Werderaner Kirchengemeinde weiterhin unklar.
Fast ohne Spuren zu hinterlassen, konnten die mutmaßlich rechtsradikalen Täter in der Nacht zum 14. Mai in das Gemeindehaus in der Adolf-Damaschke-Straße eindringen (PNN berichteten). Im Altarbereich hatten sie das Altartuch, das Kreuz und eine Bibel mit Hakenkreuzen, SS-Runen, und der satanischen Ziffernfolge „666“ beschmiert. Auf ihrem Weg nach draußen stahlen sie einen von zwei antiken Kerzenständern. Anschließend verschafften sich vermutlich die gleichen Täter ebenfalls mit einem Schlüssel Zugang zum Bootshaus auf dem Kirchengrundstück. Dort entwendeten sie ein grünes Plastikboot. „Wir wissen, dass sie den Schlüssel für das Bootshaus aus einer Gartenlaube gestohlen haben“, sagte Riebicke.
Inzwischen seien alle Schäden im Gemeindehaus beseitigt – das Kreuz neu gestrichen und das Altartuch und die Bibel ausgetauscht. „Glücklicherweise waren die Schäden gering“, so Riebicke. Unerklärlich bleibt ihm, was die Täter zum Einbruch bewegt haben könnte. Schließlich seien in Werder keine Auseinandersetzungen mit rechtsradikalem Hintergrund bekannt. Für ihn sei das Täterprofil eher „indifferent“, hätten doch die Schmierer keine Gewalt angewendet, sondern sich mit einem Schlüssel Zugang verschafft.
Eigentlich hatte der Pfarrer geplant, mit einer Veranstaltung zum Thema Rechtsradikalismus auf die Schmierereien zu antworten. Zusammen mit dem Mobilen Beratungsteam hätte man auf die äußerlichen Erkennungszeichen Rechtsradikaler aufmerksam machen können. Seine Kirchengemeinde habe sich jedoch gegen weiteres Aufsehen ausgesprochen, berichtet Riebicke, der sich am meisten über den Diebstahl des einen Kerzenleuchters ärgert: Auf einem Trödelmarkt habe er die beiden antiken Leuchter erstanden, die so gut in das Gemeindehaus passten. Nun fehlt einer. tor
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