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Potsdam-Mittelmark: Werder will die Gartenschau

Landtagsabgeordnete der Region lobten solide Finanzierung und phantasievolle Pläne der Blütenstadt

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Landtagsabgeordnete der Region lobten solide Finanzierung und phantasievolle Pläne der Blütenstadt Von Hagen Ludwig Werder - Mit einer überzeugenden Finanzplanung will die Stadt Werder den Endspurt um die Ausrichtung der Landesgartenschau (Laga) gewinnen. „Wir sind bereit und in der Lage aus dem städtischen Haushalt 5,1 Millionen Euro für die Vorbereitung und Durchführung der Schau zu zahlen“, versicherte Bürgermeister Werner Große (CDU), als er gestern Landtagsabgeordneten der Region das Werderaner Laga-Projekt vorstellte. Saskia Funck (CDU), Susanne Melior (SPD) und Heinz Vietze (PDS) lobten die solide Finanzplanung Werders und bezeichneten sie übereinstimmend als ein sehr wichtiges Auswahlkriterium. Nach PNN-Informationen gilt die Stadt Werder derzeit als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Laga 2009 neben Guben, das mit der polnischen Schwesterstadt Gubin ein gemeinsames Konzept erarbeitet hat. Bei der langfristigen Haushaltsplanung könne Werder vor allem auf 6,3 Millionen Euro zurückgreifen, die aus einem jüngst erfolgten Verkauf von städtischen Gesellschaftsbeteiligungen stammen, untermauerte Große seinen optimistischen Ausblick. Schon im Jahr 2003 habe die Verschuldung Werders mit 574 Euro je Einwohner weit unter dem Landesdurchschnitt der Gemeinden (693 Euro) gelegen. Bis 2008 will Werder nun die Schraube noch weiter bis auf 348 Euro hinunter drehen. „Das wären dann ausgezeichnete finanzielle Voraussetzungen für die Ausrichtung der Laga“, betonte Große. Auch die Kommunalaufsicht des Landkreises habe bereits bestätigt, dass Werder die floristische Landesschau schultern könnte. Dass Werders Pläne nicht nur aus nackten Zahlen bestehen – davon überzeugten sich die Landtagsabgeordneten auf einer Rundfahrt durch die Blütenstadt, die sich zur Laga mit vier zentralen Veranstaltungsorten phantasievoll präsentieren möchte: der legendären Bismarckhöhe, dem Stadtpark, der historischen Insel und dem Wachtelberg. Sie bilden ein kompaktes „Veranstaltungsviereck“, das auch zu Fuß problemlos zu entdecken sei, erläuterte Stefan Frerichs von der Freizeit- und Tourismusberatung GmbH „ift“, deren Mitarbeiter bereits die Potsdamer Buga auf die Beine stellten. An der Bismarckhöhe wird derzeit schon kräftig gearbeitet. Die Stadt lässt für 200000 Euro das Dach des großen Saales reparieren. Ein Förderverein will zudem den Aussichtsturm sanieren, von dem aus die Laga-Besucher einen wundervollen Blick weit über das Havelland genießen könnten. „Die Stadt hat die einstige Höhengaststätte gekauft, um sie vor dem endgültigen Zerfall zu retten“, berichtet Große. Die Laga wäre eine wichtige Zäsur für ihren Wiederaufbau. Hier könnten viele Veranstaltungen und auch die Hallenschauen stattfinden. Ein erlebnisreicher Aufgang zur Bismarckhöhe mit Terrassengärten und hängenden Gärten soll vom Plantagenplatz aus über das Lindowsche Grundstück gestaltet werden. Eine „Wiederentdeckung“ würde der Werderaner Stadtpark mit der Laga erleben. Nur wenige Werder-Besucher finden heute den Weg in diese Natur-Oase, die durch einstigen Tonabbau bergig geformt und mittlerweile reich bewaldet an ein kleines Mittelgebirge erinnert. „Versteckte Gärten“ und andere Überraschungen sollen hier den Besuchern geboten werden. Besonders reizvoll wäre es, die aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Freilichtbühne wieder zu reaktivieren. Komplettiert wird das „Veranstaltungsgeviert“ durch zwei Besuchermagneten: die historische Altstadt auf Werders Insel und das nördlichste europäische Anbaugebiet für Qualitätswein auf dem Wachtelberg. Eingebettet ist das alles in ein langfristiges Tourismuskonzept. So werden derzeit die zahlreichen Plantagen rund um Werder mit einem neuen Obstpanoramaweg von Petzow bis zum Lilienthal-Denkmal in Derwitz erschlossen. Mitte Dezember soll auf einer Kabinettssitzung über den Laga-Austragungsort entschieden werden. Für Susanne Melior steht indes schon fest: „Alle vorliegenden Daten sprechen für Werder, zumal sich die Laga-Pläne nachhaltig in das städtische Entwicklungskonzept einordnen.“ Saskia Funck, finanzpolitische Sprecherin der CDU im Landtag, betonte, dass ein Zuschlag für Werder dem neuen Konzept einer Konzentration auf Wachstumskerne entsprechen würde. Für das Land wäre es durchaus sinnvoll, so Heinz Vietze, die Laga 2009 an eine Stadt mit großer eigener Finanzkraft zu vergeben. Bürgermeister Große hofft nun, dass seine Stadt nicht schon wieder – wie so oft bei der Vergabe von Fördermitteln – mit dem Argument bestraft werde, Werder stehe ohnehin gut da und brauche keinen zusätzlichen Wachstumsimpuls.

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