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Potsdam-Mittelmark: Werders Altstadt ist gerettet Erstes Sanierungsfazit der Bewertungskommission

Werder (Havel) - Noch bis 2011 sollen Bauprojekte im Sanierungsgebiet von Werder finanziell gefördert werden, seit 1993 sind rund 36 Millionen Euro Fördermittel in die Altstadt geflossen. Für die Bewertungskommission der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischem Stadtkern“ gilt Werders Altstadt als gerettet.

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Werder (Havel) - Noch bis 2011 sollen Bauprojekte im Sanierungsgebiet von Werder finanziell gefördert werden, seit 1993 sind rund 36 Millionen Euro Fördermittel in die Altstadt geflossen. Für die Bewertungskommission der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischem Stadtkern“ gilt Werders Altstadt als gerettet. Die Stadt sei bei der Sanierung weit fortgeschritten und habe „ein sehr hohes Niveau erreicht, das es zu halten gilt“, heißt es in einer Verlautbarung von Kommissionsleiter Andreas Pfaff. Die meisten Denkmale seien rekonstruiert oder stünden kurz davor. Bei der Sanierung des öffentlichen Raums – sie ist zu 90 Prozent abgeschlossen – sei die historische Gestaltung beibehalten und wieder verwendbare, historische Substanz genutzt worden. „Beispiel dafür sind die Lesesteinpflaster in den Fahrbahnen“, so Pfaff.

Das Fazit der Kommission fällt rundum erfreulich aus. Positiv hebt Pfaff den Gewerbemix von Insel und Vorstadt hervor. Sie würden sich funktional ergänzen, in der Vorstadt mit großflächigeren Handelsansiedlungen, für die auf der Insel kein Platz sei. Parkplätze stünden zur Verfügung oder sollen weiter ausgebaut werden. „Die Vorstadt zeigt sich als gleichwertiger Teil des historischen Stadtkerns.“ Die qualitätsvoll sanierte Inselstadt sei währenddessen inzwischen so begehrt, dass auch schwierige und teure Objekte angepackt werden.

Immer noch gebe es Wunden im Stadtbild, wie die zentralen Gebäude des ehemaligen Kaufhauses in der Eisenbahnstraße, die Brandenburger Straße 163, der Plantagenplatz 9 und auf der Inselstadt der Bereich des Lendelhauses. Insgesamt sei aber durch die Vertreter der Stadt und die Kommission eingeschätzt worden, dass „aufgrund der umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen eine nachhaltige Erhaltung des historischen Stadtkerns erreicht wird“, so Pfaff. Er ermunterte die Stadt, bei Lückenschließungen „den Wettbewerbsgedanken aufzugreifen und qualitätsvolle, zeitgenössische Architektur zu unterstützen“.

Der städtebauliche Denkmalschutz wurde seit der Wende in 162 Städten der neuen Länder mit rund 1,5 Milliarden bezuschusst. Bund, Länder und Kommunen wollen damit helfen, die zerstörten Ortsbilder in den maroden Altstädten wiederzubeleben. Bewertungskommissionen passen auf, dass die Gelder ordnungsgemäß verwendet werden. Spannend ist der Vergleich von Werder mit der Stadt Dahme (Mark), die die Bewertungskommission im vorigen Jahr ebenfalls besuchte: Für dringende Vorhaben in den „Hauptachsen des öffentlichen Raums“ sei die Stadt kaum in der Lage, ihren Drittel-Anteil für das gemeinsame Förderprogramm aufzubringen.Henry Klix

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