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Potsdam-Mittelmark: Werders City-Bus wächst
Zwei neue Busse sind 1,5 Meter länger – eine Antwort auf wachsende Fahrgastzahlen
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Werder (Havel) - Statt 9 ist er 10,5 Meter lang, statt 16 hat er 27 Sitzplätze: Der Werderaner Citybus ist gewachsen. Neun Jahre nach der Einführung wurden die beiden alten durch neue Mercedes-Citaro-Busse ersetzt. Das war auch nötig, sagte Havelbus-Geschäftsführer Dieter Schäfer gestern bei einem Pressetermin. Denn anders als die Citybusse in Nauen oder Teltow würde der Bus in Werder hervorragend angenommen.
Mit wöchentlich im Schnitt 6520 Fahrgästen gibt es rund dreimal so viele Nutzer wie in Teltow. „Zu Stoßzeiten ist es richtig eng, auch deshalb wollten wir einen größeren Bus“, sagte Schäfer. Die Fahrgastzahlen waren in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen: Im Jahr 2002 nutzten wöchentlich noch lediglich 3900 Fahrgäste den Werderaner Citybus. Er ist für Werderaner auch als Zubringer zum Regionalexpress interessant, so Schäfer. Seit Dezember 2003 hält der RE 1 nach Berlin im Halbstundentakt in Werder, zuvor war die Blütenstadt im Stundentakt angebunden.
Bei ihren Fahrten legen die City-Bus-Linien 635 A und B, die gegenläufig im Kreis verkehren, täglich eine Strecke von 374 Kilometern zurück. Eine Rundfahrt dauert 37 Minuten, der Fahrpreis liegt unverändert bei 50 Cent. Finanziert wird das Projekt zum Großteil von den Nutzern. 80 Prozent der Kosten von rund 160 000 Euro können durch Fahrpreise gedeckt werden. Bezuschusst wird der City-Bus von der Stadt Werder mit 25 000 Euro pro Jahr, der Rest kommt von Sponsoren, in diesem Jahr von der Wohnungsgenossenschaft „Havelblick“ aus Werder.
Die Ortsteile der Kernstadt Werder schauen neidisch auf dieses ÖPNV-Angebot. Erst unlängst hatte Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm, gefordert, den City-Bus nach Glindow zu verlängern. Auch der Töplitzer Ortsbürgermeister Frank Ringel wünscht sich eine Busverbindung nach Werder. Laut Havelbus-Chef Dieter Schäfer ließe sich das City-Bus-Angebot mit einem dritten Bus nach Glindow ausweiten. Die Kosten würden dann entsprechend steigen.
Aus dem Rathaus wird derweil auf gescheiterte Testläufe verwiesen, Ortsteile wie Glindow oder Plötzin einzubinden. „Es gab kaum Fahrgäste, das hat sich nicht gerechnet“, sagte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU) gegenüber den PNN. Aus seiner Sicht besage der Name „City-Bus“, dass es sich um ein Angebot der Kernstadt handelt. „Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht für bessere Busverbindungen in den Ortsteilen einsetzen“, so Schröder. Zuständig dafür sei allerdings der Landkreis. „Auch für den ÖPNV zahlen wir jedes Jahr unsere Umlage nach Belzig.“
Verbesserungen werden derzeit für die Havelauen am Nordrand Werders angestrebt. Die Buslinie 631 soll verlängert, und damit künftig auch das Pektinwerk von Herbstreith & Fox angebunden werden. Das Unternehmen will sich an der Finanzierung beteiligen, die Gespräche dazu wurden gestern aufgenommen. Möglicherweise soll auch der Stundentakt verkürzt werden. Henry Klix
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