Potsdam-Mittelmark: Werders Feuerwehr wirbt für Rauchmelder
Stadtwehrführer Boreck: Brandopfer im Scheunhornweg hätte vermieden werden können
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Werder (Havel) - Mit einem Rauchmelder wäre der jüngste Wohnungsbrand in Werder womöglich ohne Toten ausgegangen. Das sagte Stadtwehrführer Lothar Boreck im Rückblick auf den Dachgeschossbrand am 15. März im Scheunhornweg. Das Feuer war vermutlich durch eine Zigarette ausgelöst worden, der 32-jährige Wohnungsinhaber starb an einer Rauchvergiftung (PNN berichteten).
„Ein Rauchmelder an der richtigen Stelle hätte den Bewohner rechtzeitig vor der Gefahr warnen können“, sagte Boreck. Der Notruf hätte die Feuerwehr so vielleicht zeitiger erreicht. Um die Zeitspanne vom Brandausbruch bis zur Entdeckung zu verringern, unterstütze die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Werder die Initiative „Rauchmelder retten Leben“. „Durch Rauchmelder kann viel Unheil verhindert und vor allem Menschenleben gerettet werden“, sagte Boreck. „Die Menschen, die bei einem Feuer ums Leben kommen, sterben nicht durch das Feuer, sondern durch das Einatmen der gefährlichen Brandgase, wie auch beim Wohnungsbrand im Scheunhornweg.“
Verärgert reagierte Boreck auf einen Beitrag in einem Internetforum: Eine Anwohnerin, die das Geschehen von ihrem Schlafzimmerfenster aus beobachtet haben will, hatte dort erklärt: „Dieser Brand hätte mindestens schon 15 Minuten eher gelöscht werden können, wenn die Feuerwehr zeitiger vor Ort gewesen wäre!“ Kommentar von Lothar Boreck: „Dazu hätte aber jemand die Feuerwehr auch schon 15 Minuten früher alarmieren müssen. Es muss auch mal jemand anrufen und nicht nur zuschauen, wie es brennt.“
Im konkreten Fall sei um 6.03 Uhr die Notrufmeldung abgesetzt worden, die ersten Feuerwehrfahrzeuge seien um 6.11 Uhr vor Ort gewesen. „Bereits um 6.14 Uhr ist das erste Löschwasser in Richtung Brandstelle geflossen“, sagte Boreck. Auf Nachbarschaftshilfe hätten die evakuierten Anwohner dann vergeblich gewartet. „Gaffer am offenen Fenster oder hinter der Gardine gab es genug. Keiner kam aber mal auf die Idee, die vorübergehend evakuierten Bürger in der eigenen sicheren Wohnung aufzunehmen und ihnen eine Tasse Kaffee, eine Decke oder eine Toilette anzubieten.“ Kritisch merkte er an, dass die direkte Feuerwehrzufahrt zum Brandobjekt teilweise zugeparkt war. Das Ordnungsamt werde in den kommenden Wochen deshalb zielgerichtet Feuerwehrzufahrten kontrollieren. hkx
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