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Potsdam-Mittelmark: Werders Inselmühle wird ab Mai verpachtet

Nach der Sanierung soll wieder Korn gemahlen werden

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Nach der Sanierung soll wieder Korn gemahlen werden Von Hagen Ludwig Werder. Die Werderaner Inselmühle soll wahrscheinlich schon im Mai an einen privaten Pächter übergeben werden. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Hauptausschuss der Stadtverordneten bereits gefasst. Nun müssten nur noch vertragliche Details geregelt werden, sagte Bürgermeister Werner Große (CDU) auf Anfrage. Vorgesehen sei, die Mühle „zu einem symbolischen Preis“ an den aus Berlin stammenden Mühlenexperten Paul Hänsch (67) zu verpachten. „Mein Ziel ist es, mit der Werderaner Mühle einmal wieder richtig Korn zu mahlen“, kündigte Hänsch gegenüber den PNN an. Zuvor müsse die Mühle jedoch mit Hilfe der Stadt umfassend saniert werden. Dabei seien vor allem Schäden in den Balken, den Flügelwellen und an der Mahleinrichtung zu beheben. Zuvor hat Paul Hänsch 17 Jahre lang die Bockwindmühle im Berliner Technikmuseum betreut. Beteiligt war er ebenfalls an der Wiederbelebung der Historischen Mühle von Sanssouci. Nun möchte er gemeinsam mit seiner Frau, die ausgebildete Müllermeisterin ist, auch dem Wahrzeichen der Werderaner Insel wieder neues Leben einhauchen. Dabei hofft er ebenso wie die Stadt auf Fördermittel. „Eine historische Bockwindmühle muss nahezu täglich gewartet werden, um funktionsfähig zu bleiben“, beschreibt Hänsch die besondere Aufgabe. Schon nach kurzer Zeit des Stillstands würden sich ansonsten wichtige Einzelteile verziehen und nicht mehr greifen. Vorgesehen ist, dass das Berliner Ehepaar nach der Übernahme des Mühlengeländes auch für den Museumsbetrieb verantwortlich zeichnet. Bisher lag diese Aufgabe in den Händen des städtischen Tourismusbüros. Zudem soll aus dem Mehl der Inselmühle möglichst an Ort und Stelle frisches Brot gebacken und ebenso wie Kaffee und Kuchen verkauft werden Die Bockwindmühle gehört zur denkmalgeschützten Inselsilhouette von Werder und erinnert an eine Jahrhunderte alte Tradition. Bereits um 1500 erhielt die Stadt das Mahlrecht, doch so alt ist die Inselmühle leider nicht. Im Jahr 1973 ist das Wahrzeichen Werders abgebrannt. Der Ersatz stammt aus dem Ort Klossa bei Jessen. Die dort entdeckte Mühle wurde von der damaligen Stadtverwaltung gekauft und rund 100 Kilometer weit nach Werder geschafft. Die in Klossa abgebaute Mühle war jedoch nicht vollständig, Bremsrad und Flügel fehlten. Der Wiederaufbau der Mühle in Werder begann 1987 und endete 1993 mit dem Anbau der Mühlenflügel.

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