
© A. Koska
Potsdam-Mittelmark: Werders Königshof und vier Haltestellen
Neue Wohnanlage in Werder eingeweiht. Die Lichtinstallationen machen den Unterschied
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Werder (Havel) – Ein guter Ort für Familien: „Fantastisch“, Rilana Kokert ist auch ein halbes Jahr nach dem Einzug in den Königshof begeistert. Die 29-Jährige ist in die neu errichtete Wohnanlage an der Adolf-Damaschke-Straße in Werder mit ihrem Lebensgefährten Tino Zander und dem vierjährigen Sohn gezogen. Am Freitag wurde in den Abendstunden die Einweihung des „Königshofs“ mit seinen 48 Mietwohnungen gefeiert.
„Die Wohnungen sind hell, gut isoliert und gedämmt“, begeistert sich die junge Mutter. Das Umfeld sei auch für ihr Kind mit dem neu eingerichteten Spielplatz toll. Dabei sei der Mietpreis in Ordnung, obwohl das Wohnungsangebot in Werder nicht groß sei, ergänzt ihr Partner. Gleichzeitig mit dem Paar ist Kokerts Arbeitskollegin Karina Ballermann in eine der neuen Wohnungen eingezogen, auch sie hat eine vierjährigen Tochter. „Die Kinder sind befreundet, es war eine gemeinsame Entscheidung, hier herzuziehen“, so Ballermann, die lobt, dass sowohl der Hausmeister als auch die Besitzer jederzeit ansprechbar sind und die Probleme schnell gelöst werden. Jürgen König dürfte so viel Lob gern hören.
Der Unternehmer hat an einer ehemaligen Brache vier Häuser mit jeweils zwölf 3-Raum-Wohnungen in einer Größe von 55 bis 85 Quadratmetern durch den Potsdamer Architekten Eric van Geisten errichteten lassen. Sie stehen gegenüber der ehemaligen Vulkan-Fiber-Fabrik. Die vorhandene Option, dort Gewerbe anzusiedeln, kam für den ehemaligen Tiefbauunternehmer nicht infrage. Die vier Gebäude sind alle gleich: Die Wohnungen haben Balkone, das Wasser wird durch eine Solaranlage unterstützend erwärmt, für jeden steht ein Carport zur Verfügung. Zudem gibt es eine voll ausgestattete Küche mit Kühlschrank und Froster sowie beheizte Parkettfußböden, berichtet der Eigentümer. „Wir hätten doppelt so viele Wohnungen vermieten können, die Nachfrage war riesig“, so König. Seine Tochter kümmerte sich um das Organisatorische. Die 29-jährige Betriebswirtin sollte nur kurz ihrem Vater helfen, inzwischen ist ein Fulltime-Job daraus geworden. „Es macht Spaß, für die Mieter da zu sein“, sagt sie mit einem Lächeln.
„Um die Häuser unterscheiden zu können, haben wir an allen Gebäude eine Lichtinstallation durch den Künstler Klaus Walter anbringen lassen“, so Jürgen König. Mit dem Beginn der Dämmerung wurden die Lichtkästen am Freitag vom Hausherren eingeschaltet. Es sind Unikate, die speziell für die Gebäude von dem Berliner Künstler entworfen wurden. „Die Serie habe ich Aufenthalt genannt“, so Walter. Darauf sind vier Bushaltestellen abgebildet: eine hölzerne im Wald, eine aus Blech im Dorf, eine aus Beton an der Platte und ein Busbahnhof im 60er-Jahre-Stil. „Sie sollen einen Kontrast zu den Häusern bilden – eine Haltestelle dient dem vorübergehenden, kurzfristigen Aufenthalt, eine Wohnung dem dauerhaften“, erläutert er seine Komposition. Der 48-jährige Künstler hat an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchdruck studiert. Ein weiterer seiner Lichtkästen geht demnächst nach Kaliningrad. „Er wird dort am deutschen Konsulat angebracht.“ Sein Kasten sei schon fertig, das Konsulat aber noch nicht, lacht der Berliner Künstler. Für den Bauherrn haben die Kästen noch eine andere Bedeutung: „Man könnte auch die vier Jahreszeiten darin erkennen.“ Andreas Koska
Andreas Koska
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