Potsdam-Mittelmark: Werders Stadtbahnhof ist verkauft

Werder (Havel) - Der Stadtbahnhof von Werder ist verkauft. Ein Privatmann aus Geltow, der namentlich nicht genannt werden will, hat die Immobilie nach eigenen Angaben bereits im April erworben. Erste Sicherungsmaßnahmen am Dach haben bereits stattgefunden, der Sanierungsbedarf für den Bahnhof wird – vor allem wegen der Feuchtigkeitsschäden – mit mehreren hunderttausend Euro beziffert. Die Bahn wollte den Bahnhof zuletzt für 40 000 Euro verkaufen.

Der neue Bahnhofseigner bedauerte gegenüber den PNN, dass Verhandlungen zu einer gemeinsamen Nutzung mit der Stadt Werder gescheitert seien. Er habe dem Rathaus eine win-win-Situation vorgeschlagen: Die Stadt hätte sich an der Sanierung finanziell beteiligen und die Summe dann auf einer der Gewerbeflächen abwohnen können. „Eine touristische Nutzung hätte sich angeboten“, sagte der Eigentümer. Doch nach anfänglichem Interesse habe die Stadt wieder Abstand von der Idee genommen.

Nun soll der denkmalgeschützte Bau mit anderen Partnern belebt werden: Das Haus, in dem noch 500 Quadratmeter Gewerbeflächen zur Verfügung stehen, solle bis Herbst 2010 bezugsfertig sein. Im Erdgeschoss sei – am früheren Standort des Bahnhofsrestaurants – wieder eine gastronomische Nutzung geplant. Zudem werden – auch auf dem Internetportal immozentral.com – Mieter aus den Bereichen Büro, Soziales und Gesundheit gesucht. Im Obergeschoss sollen wieder zwei Wohnungen eingerichtet werden.

Der neue Eigentümer rechnet sich gute Chancen für den Standort aus, wobei es ihm nicht um die Gewinnmaximierung ginge. Die Zahl der Bahnfahrer in Werder steige stetig, zudem ist eine weitere Belebung des Standortes durch den geplanten Bau eines Freizeitbades in der Adolf-Damaschke-Straße zu erwarten. Der „meine chance e.V.“ als langjähriger Mieter soll hier auch in Zukunft seine Möbelbörse unterhalten können. Er hat – nach eigenen Angaben noch mit der Bahn – einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. hkx