Potsdam-Mittelmark: Werdersches setzt sich durch
Braumanufaktur kurbelt Verkauf weiter an / Ab Juni gibt es das Blütenstadt-Lager auch aus der Flasche
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Werder / Potsdam - Das Werdersche Bier setzt sich langsam durch. Bernsteinfarben, süffig, malzbetont und mit 4,8 Prozent Alkohol wurde das Blütenstadt-Lager erstmals seit 1913 zum Baumblütenfest vor zwei Jahren produziert. Danach fanden sich auch Kunden in der Gastronomie – in der vorigen Saison gingen in Werder (Havel) 100 bis 200 Liter wöchentlich über den Tresen. Das Fischrestaurant Arielle und das Hotel zur Insel gehören zu wichtigen Abnehmern, so Brauingenieur Thomas Köhler von der Braumanufaktur im Forsthaus Templin.
Auch dieses Jahr soll die Saison zum Baumblütenfest (29. April bis 7. Mai) starten. Auf der Bismarckhöhe und auf der Festmeile werden die Schankwagen stehen. Zudem wurden jetzt spezielle Gläser für den geschichtsträchtigen Gerstensaft kreiert. Nur mit Fleiß und Beziehungen konnten sich die Templiner Brauer gegen den Widerstand der Großbrauereien durchsetzen und das Werdersche zum Baumblütenfest verkaufen. „Wir hoffen, irgendwann so groß zu sein, dass man an uns nicht mehr vorbeikommt“, so Braumeister Jörg Kirchhoff.
Dazu ist die Braumanufaktur weiter auf Expansionskurs. Erstmals soll ab Juni das Werdersche auch in Bügelverschlussflaschen mit Originaletiketten verkauft werden. Man will sich auch mit anderen „Nischen-Bieren“ und regionalen Biererzeugnissen profilieren. So wächst laut Kirchhoff die Nachfrage nach dem spritzigen, doppelt vergorenen Potsdamer Stange-Bier. Viel verspricht sich das Geschäftsduo vom zertifizierten Bio-Pils, dass auf der Grünen Woche erstmals präsentiert wurde. Einige Bio-Ketten haben laut Köhler bereits Interesse angemeldet.
Um auch den Flaschenbier-Verkauf weiter anzukurbeln, wird dieses Jahr zur Füllanlage ein Pasteur angeschafft, mit dem das Bier haltbarer gemacht wird. Derzeit werden noch dreiviertel der Produktionsmenge direkt im Restaurant der Braumanufaktur verkauft. Mit 150000 Liter jährlich ist hier erst die Hälfte der Produktionskapazität erreicht. Henry Klix
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