Potsdam-Mittelmark: Wickeltisch im historischen Toilettenhaus Kreis zahlt für WC auf dem Südwest-Kirchhof
Stahnsdorf - Auf dem Stahnsdorfer Südwest-Kirchhof wird ein weiteres wichtiges Bauwerk vor dem Verfall bewahrt. In knapp zehn Tagen, erklärte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt gegenüber den PNN, werden die Restaurationsarbeiten am historischen Toilettenhäuschen des Friedhofs beendet sein.
Stand:
Stahnsdorf - Auf dem Stahnsdorfer Südwest-Kirchhof wird ein weiteres wichtiges Bauwerk vor dem Verfall bewahrt. In knapp zehn Tagen, erklärte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt gegenüber den PNN, werden die Restaurationsarbeiten am historischen Toilettenhäuschen des Friedhofs beendet sein. Nach über 40 Jahren können Besucher, Touristen und Trauergäste dann das neue Interieur des Häuschens erstmals wieder in Augenschein nehmen. Rund 40 000 Euro kostet der evangelischen Landeskirche der Umbau unter Leitung der Denkmalschutzbehörde. Mit 5000 Euro beteiligt sich auch der Landkreis an dem Projekt. Äußerlich soll das WC in historischem Gewand erscheinen. Im Inneren werden die Räume mit Fußbodenheizung und Wickeltisch ausgestattet.
„Anfangs war es nicht leicht, die Denkmalschutzbehörde und den Landkreis davon zu überzeugen, ein Toilettenhäuschen zu restaurieren“, erklärte Ihlefeldt. Schließlich sei die Anfrage schon ein Kontrast zu den üblichen Projekten des Friedhofs gewesen. „Aber das Häuschen brauchen ja viele mal dringend“, so Ihlefeldt. Vor Ort ließen sich die Beamten überzeugen. Schon seit Juli sind Bauarbeiter beschäftigt, das Häuschen in der Nähe des Haupteingangs zur Friedhofskapelle zu restaurieren. Erbaut wurde es 1919, rund acht Jahre nach dem Bau der Friedhofskapelle. Im Stil ähnelt es der alten norwegischen Holzkirche des Friedhofs und wird ihr farblich angepasst. Bis in die 70er Jahre hinein konnten die Toiletten nahe der Kirche genutzt werden, danach gingen sie außer Betrieb, das Haus zerfiel. Mit den Besucherzahlen stieg auch die Not des Friedhofs, ein Rückzugsort zu schaffen. Ein Neubau wäre für Olaf Ihlefeldt nicht infrage gekommen. „Ich bin froh, dass wir etwas Altes gerettet haben und darin etwas Modernes integrieren konnten.“ Es seien eben nicht nur die kunsthistorisch wertvollen Grabbauten erhaltenswert. tor
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: