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Potsdam-Mittelmark: Widerstand formiert sich

Rund 400 Geltower intervenieren gegen Standort der Recyclingfirma Richter am Ortsrand

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Schwielowsee - Rund 400 Geltower haben sich einer Stellungnahme der „Interessengemeinschaft Erholungsort Geltow“ zum Flächennutzungsplanentwurf der Gemeinde Schwielowsee angeschlossen. Das sagte ein Sprecher der IG gegenüber den PNN. Die Stellungnahme richtet sich gegen den Standort der Richter Recycling GmbH am Ortsrand von Geltow in der Wildparkstraße. Im Zuge des Flächennutzungsplanverfahrens soll der Status des Firmensitzes gesichert werden. Bislang befindet er sich in einem Mischgebiet, das soll in „Gewerbegebiet“ geändert werden.

Am Ortsrand von Geltow ist die Firma in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Auch in Zukunft sind Erweiterungen geplant – zum Unmut vieler Geltower, die in nächster Nachbarschaft wohnen und sich über Schmutz und Lärm beschweren.  In der Stellungnahme wird gefordert, den Firmenstandort ins Fercher Gewerbegebiet zu verlegen. Das Unternehmen sollte bei einem Umzug finanziell unterstützt werden.

Abstände zu Nachbarhäusern würden unterschritten, damit seien inakzeptable Lärm-, Staub- und Geruchsbelästigungen sowie „Erschütterungen“ verbunden, wie es in der Stellungnahme der Interessengemeinschaft weiter heißt. Eine Exklave im Landschaftsschutzgebiet, in der die Firma einen Containerhof betreibt, stehe im Widerspruch zum Schutzzweck: Eine angrenzende Reiherkolonie habe sich bereits von 150 auf 60 Brutpaare reduziert.

Auch aus verkehrsplanerischer Sicht sei der Firmenstandort ungeeignet, meinen die Protestler. Bei einer weiteren Ausdehnung sei zudem mit Wertverlusten für Immobilien und Grundstücke zu rechnen. „Pflicht der Gemeinde ist es, den Vertrauensschutz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu wahren“, wie es in der Stellungnahme heißt. Die Gemeindevertretung müsse sich stärker dafür einsetzen, dass Forderungen der Bürger erfüllt und bestehende gesetzliche Auflagen vom Unternehmen auch eingehalten werden.

Die Interessengemeinschaft hat sich erst Mitte März nach einer Ortsbeirats-Sondersitzung zu dem Thema gegründet. Die Mehrheit der Gemeindevertretung hat sich bislang für den Erhalt des Firmenstandorts ausgesprochen und das Unternehmen in der Vergangenheit unterstützt. Die Firma selbst argumentiert, dass ein Umzug ins Fercher Gewerbegebiet nach millionenschweren Investitionen in Geltow nicht machbar sei. „Diese Art von Gewerbe muss hier möglich sein“, meint Richter-Geschäftsführer Jens Bahnemann. hkx

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