Potsdam-Mittelmark: Widerstand gegen Windkraft Bürgerinitiative kritisiert Pläne der Stadt Beelitz
Beelitz - Sie wollen die Windkrafträder in Beelitz verhindern: Die Fichtenwalder Bürgerinitiative „Natürlich gegen Lärm“ protestiert gegen den Plan der Stadt Beelitz, Flächen für die Windkraft zu reservieren. Am Montag sollen die Stadtverordneten über den dafür nötigen Entwurf zum sachlichen Teilflächennutzungsplan Wind entscheiden.
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Beelitz - Sie wollen die Windkrafträder in Beelitz verhindern: Die Fichtenwalder Bürgerinitiative „Natürlich gegen Lärm“ protestiert gegen den Plan der Stadt Beelitz, Flächen für die Windkraft zu reservieren. Am Montag sollen die Stadtverordneten über den dafür nötigen Entwurf zum sachlichen Teilflächennutzungsplan Wind entscheiden.
Die Bürgerinitiative fühlt sich dabei übergangen: Der Entwurf für das Projekt sei zuvor weder im Hauptausschuss noch in der dafür extra eingerichteten Arbeitsgemeinschaft Wind besprochen worden, kritisiert Winfried Ludwig, der Vorsitzende der Fichtenwalder Bürgerinitiative. „Es ist wirklich verwunderlich, dass in einer zweistündigen Sitzung eine 250-Seiten starke Vorlage durchgepeitscht werden soll“, sagt er. Ein solches Vorgehen kenne er von früher nicht. Einst hätte man noch gemeinsam nach Lösungen gesucht: „Vor größeren Entscheidungen sollte eigentlich ein Konsens in dem Gremium gefunden werden“, so Ludwig. In der Gruppe sitzen Stadtverordnete und die Bürgerinitiative. Nun sei aber nicht mehr nach einem Konsens gesucht worden. So bleibt den Gegnern der Windkraftanlagen nicht mehr viel übrig: „Planungsrechtlich ist an dem Projekt gegenwärtig nur schwer etwas zu ändern, daher bauen wir politischen Druck auf.“ Und das beginnt in Beelitz auf der Ebene der Stadtverordneten.
Dabei ist die Sache mit den Plänen kompliziert. Neben dem der Stadt gibt es noch den übergeordneten der Regionalplanung. Der sieht mehr Windräder vor, ist aber noch nicht rechtskräftig. Indes hat aber schon ein Investor Interesse an dem Gebiet angemeldet und will im Beelitzer Forst 15 Anlagen aufstellen. In dem Planentwurf der Stadt Beelitz sind deutlich weniger Windkraftgebiete vorgesehen als in der Regionalplanung. Statt 700 Hektar, wie im Regionalplanentwurf vorgesehen, soll die Fläche nur 200 Hektar betragen. Auch die Abstände zu den Bewohnern sollen wachsen, von 1000 bis 1500 Meter auf dann zwei Kilometer.
In der Stadtverwaltung versteht man die Aufregung der Bürgerinitiative nicht: Man habe sich mit den Argumenten für und gegen die Windkraft befasst. Die Stadtverordneten würden am Montag ein umfassendes Abwägungsprotokoll vor sich liegen haben. Darin werden die Argumente aller Parteien aufgelistet, die von dem Projekt in irgendeiner Weise betroffen sind. Über 1100 Einwendungen seien aufgenommen worden, so Stadtsprecher Thomas Lähns. Zudem könne man sich gegen die Regionalplanung nur schwer sperren. „Um das Vorhaben regulieren zu können, entwirft die Stadt einen Teilflächennutzungsplan“, so Lähns.
Das wichtigste Argument im Kampf gegen die Windkraftanlagen ist für die Fichtenwalder Bürger der Brandschutz.„Ganz bewusst wird eine Brandgefahr in die Wälder hineingetragen“, ärgert sich der Vorsitzende der Bürgerinitiative. Auch hier versucht die Stadt zu beschwichtigen: Zwar lasse sich bisher der Bau der Windräder mit Hinweis auf die Brandgefahr nicht verhindern, so der Stadtsprecher. Die Stadt würde aber in einem Genehmigungsverfahren auf die Umsetzung von Schutzmaßnahmen bestehen. Eva Schmid
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