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Potsdam-Mittelmark: Wie der Junior den Prozess kommentiert

Potsdam - Im Betrugsprozess gegen Axel Hilpert sind sie jedes Mal im Gerichtssaal, um dem Angeklagten beizustehen: Es geht um Christian und Juliane Hilpert, die beiden erwachsenen Kinder des Schwielowsee-Hoteliers. Christian ist selbständiger Hotelier, sie PR-Managerin im Resort.

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Potsdam - Im Betrugsprozess gegen Axel Hilpert sind sie jedes Mal im Gerichtssaal, um dem Angeklagten beizustehen: Es geht um Christian und Juliane Hilpert, die beiden erwachsenen Kinder des Schwielowsee-Hoteliers. Christian ist selbständiger Hotelier, sie PR-Managerin im Resort. Beide werden in den Verhandlungen am Landgericht stets von der Lebensgefährtin Axel Hilperts, einem Dutzend Freunden, Bekannten, Angestellten des Resorts begleitet. Mit öffentlichen Aussagen hielt sich die „Familie“ bislang zurück, Journalisten wurden eher misstrauisch beäugt, manchmal mit rüden Bemerkungen bedacht. Nein, keine Zitate, hieß es bislang.

Das war am Mittwoch, als die Verteidigung die Haftentlassung beantragt hat, etwas anders. Da improvisierte Christian Hilpert nach dem Ende der Verhandlung sogar eine kleine Pressekonferenz, aus der man indirekt Hinweise bekommen konnte, wie Hilpert – der im Gericht schweigt – den Prozess sieht. Den stundenlang anwesenden Solidaritätstross zu Tageszeiten, wo andere Menschen arbeiten müssen, erklärte Sohn Christian mit einem glühenden Plädoyer für seinen Vater: „Wer als Mensch integer, gutmütig und loyal ist, der hat Leute, die zu ihm stehen.“ Er denke jedenfalls, dass der Antrag auf Haftentlassung „gute Chancen“ habe.

Er finde es „schlimm, wie in diesem Land ein Unternehmer behandelt wird.“ Was die Hilpert-Familie besonders in Rage bringt, ist offenbar ein Umstand, der ein eher kleiner Mosaikstein im Prozess ist: Ein früherer Geschäftspartner soll laut Anklage eine fingierte Rechnung gestellt, Hilpert per Selbstanzeige belastet und danach von einem Boten im fernen Bali bedroht worden sein. Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Vorgang, was sie am Mittwoch wiederholte, weiter eine „Verdunklungsgefahr“ – und damit einen Grund für die Fortsetzung der U-Haft.

Dabei, so erregte sich nun Christian Hilpert, habe dieser Mann seinen Vater geprellt, und er sei nicht das erste Opfer gewesen. „Die Staatsanwaltschaft beruft sich auf unseriöse Bürger unseres Landes“, so Hilpert junior. Und ein Mann, „der Arbeitsplätze geschaffen, das Hotel gegen Widerstände durchgeboxt und in die Landschaft gesetzt habe“, sitze in Haft. So kommentiert Hilperts Familie erstmals den Betrugsprozess.thm

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