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Nicht ablenken lassen. Schnell geht der Tritt daneben. Dank Sicherungsseil und Karabinern fällt man aber nur 20 Zentimeter tief.

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Potsdam-Mittelmark: Wie Tarzan, nur im Kiefernwald

Am Donnerstag eröffnete im Klaistower Kletterpark ein Parcours für Kinder

Von Eva Schmid

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Beelitz - Die Augen weit aufgerissen, der Mund steht offen, man hört nur noch boah, wow und geil. Die Kinder kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Mann, wie das hier wackelt“, ruft der fünfjährige Leon laut durch den Wald. Und selbst die nicht so mutigen Kinder holen tief Luft und trauen sich dann doch in luftige Höhen. Der Moosboden ist rund anderthalb Meter weit entfernt – für Kinder eine Menge.

Auf die Kinder einer Busendorfer Kita warten am Donnerstag Sessellifte aus Holz, Kletternetze, Seilschlaufen, Holzpfahl-Brücken, Wippen und vieles mehr. 32 Übungen bietet der neue Zwergenparcours im Klaistower Kletterpark Climb Up. Klettern können dort Kinder zwischen drei und sechs Jahren.

„Mit jeder Übung werden andere Muskelgruppen beansprucht“, erklärt Climb-Up-Geschäftsführer Steve Piering. Besonders die Motorik wird bei den vielen Balanceübungen verbessert. „Die Kinder sollen auch geistig angeregt werden“, so Piering. An keiner der Stationen finden sich Schilder, die erklären wie man die Hürde überwindet. Man muss es ausprobieren. Ob rechts oder links vorbei, ob robbend oder im Stehen. Auf den Boden fallen kann man nicht. Die Kinder sind mit zwei Karabinerhaken gesichert. Maximal 20 Zentimeter ist der Fall tief, sollte die rote Sicherungsleine, die entlang jeder Station führt, losgelassen werden.

Den gut anderthalbstündigen Parcours schaffen die Jüngsten noch nicht ganz alleine: Viel zu aufregend ist das Ganze. Da vergisst man schnell, dass der nächste Schritt ins Leere gehen kann. Ein Erwachsener muss also immer in der Nähe sein. Mit dem Parcours hat Steve Piering den Wunsch vieler Kinder erfüllt: „Immer wieder haben die Kleinen, deren Geschwister oder Eltern hier klettern waren, gebettelt, auch mitzumachen.“ Bisher war der Zutritt nur ab einer Größe von 1,30 Meter erlaubt.

Wer im Zwergenparcours klettern möchte, braucht eine Portion Mut. „Wie die Erwachsenen lernen die Kinder hier mal über ihre Grenzen zu gehen“, so der Geschäftsführer. Aber machen das Kinder nicht automatisch? Die Übungen sehen zwar vom Boden aus leicht aus. Steht man aber erst mal auf einem Holztableau und muss sich vom sicheren Baumstamm lösen, um auf rutschigen und schaukelnden Balken zur nächsten Kiefer zu kommen, dann sieht das Ganze schon anders aus. Respekt vor den Stationen hätten viele Kinder am Anfang gehabt, berichten die Erzieherinnen. Haben sie erst mal den Dreh mit den Karabinern und dem Sicherungsseil heraus, wird es leichter. „Wir sind Tarzans und keine Angsthasen“, sagt Leon dazu. Aha! Schade eigentlich, dass in Klaistow nicht auch Affen rumhüpfen. Eva Schmid

Der Zwergenparcours am Spargelhofs in Klaistow, Glindower Straße 28, ist bis Anfang November geöffnet. Im September täglich 10 bis 19 Uhr, im Oktober bis 18 Uhr. Eintritt für Kinder: 8 Euro.

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