Potsdam-Mittelmark: Wildenbrucher Feuerwehr: Zum Jubiläum offene Wünsche
Wildenbruch - In Wildenbruch braucht die Feuerwehr sich offenbar keine Sorgen um den Nachwuchs zu machen. Denn hier haben schon die Kleinsten sehr genaue Vorstellungen vom Alltag der freiwilligen Löscher.
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Wildenbruch - In Wildenbruch braucht die Feuerwehr sich offenbar keine Sorgen um den Nachwuchs zu machen. Denn hier haben schon die Kleinsten sehr genaue Vorstellungen vom Alltag der freiwilligen Löscher. Zum 75. Jubiläum hatten sie den in einem Drama in drei Akten dargestellt. Die Handlung: Die Feuerwehrleute sind in Bereitschaft. Und immer wenn sie glauben, dass sie endlich zum Essen kommen, werden sie zum Einsatz gerufen: zum Brandlöschen, zur Rettung eines ins Eis eingebrochenen Jungen und zur Beseitigung eines Sturmschadens. Kommentar eines Altgedienten: „Wie aus unserem Einsatzbuch!“ Nach den Gratulationsreden und Glückwünschen der nachbarlichen und befreundeten Feuerwehren wurden 14 Beförderungen und Auszeichnungen durch Bürgermeisterin Cornelia Jung vorgenommen, wobei der Name Bock mehrfach aufgerufen wurde. Neben Peter Bock, dem jetzigen Chef der Wildenbrucher Feuerwehr, unter anderem Petra Bock, die zur Oberfeuerwehrfrau befördert wurde. Der älteste Feuerwehrmann der Wildenbrucher Truppe ist Walter Bock, bis vor wenigen Jahren noch Wehrleiter, bevor das Amt an seinen Sohn überging. Aus 50-jähriger Mitarbeit berichtete er aus der Wildenbrucher Feuerwehrgeschichte: Nach der Gründung 1929 rückten seine Kollegen zu Fuß mit der Handhebelpumpe aus, erzählte er. Und 1933 war das erste Auto ein umgebauter neunsitziger Cadillac. Der Platz reichte trotzdem nicht, und so nahmen zwei Leute auf den riesigen Vorderkotflügeln und zwei auf der Heckkofferklappe Platz. In den 60ern bekam man dann von der Defa eine ausgemusterte Feuerwehr, die mühselig restauriert wurde. Aber nur wenige Jahre später wurde sie auf Geheiß der Potsdamer Feuerwehrleitung wieder ausgemustert, damit sie die Defa für einem Film abfackeln konnte. Nicht nur ihre Fahrzeuge arbeiteten die Kollegen selber auf. Auch ihr früheres Feuerwehrhaus haben Sie in den 70er Jahren selbst erbaut. Das jetzige Gebäude wurde 2000 in Betrieb genommen. Zum Jubiläum konnte der Ortswehrführer deshalb nur den Wunsch nach einem modernen Einsatzfahrzeug äußern. „Doch die Kasse des Ortsteils wie der Großgemeinde geben das zur Zeit nicht her“, bedauerte Ortsbürgermeister Manfred Bellin und schenkte der Wehr eine komfortable Spielzeug-Feuerwehr – „als vorläufiges Anschauungsmodell“. In der ganzen Feierlaune mussten die Feuerwehrleute aber doch noch zu den Helmen greifen. Im Pokalausscheid belegten sie einen vierten Platz, Sieger wurde Stücken. Bei den Frauen gewann Langerwisch, bei den 10-bis 14-Jährigen ebenfalls und Michendorf gewann in der Klasse 14-16 Jahre.Klaus-P. Anders
Klaus-P. Anders
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