Potsdam-Mittelmark: Wildtiere leiden unter der Hitze Außer dem Reh meiden die Tiere die Sonne
Potsdam-Mittelmark – Geht es nach dem Wildschwein, könnte es den ganzen Sommer kalt bleiben und regnen. „Man sagt dazu ja nicht umsonst Sauwetter“, so Jagdpächter Peter Hemmerden zum Lieblingswetter der Allesfresser.
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Potsdam-Mittelmark – Geht es nach dem Wildschwein, könnte es den ganzen Sommer kalt bleiben und regnen. „Man sagt dazu ja nicht umsonst Sauwetter“, so Jagdpächter Peter Hemmerden zum Lieblingswetter der Allesfresser. Hemmerden kümmert sich seit fünf Jahren um das Wild in Kleinmachnow und Stahnsdorf.
In seinem Revier fühlen sich die Wildschweine besonders wohl. Als er vor fünf Jahren dort angefangen hatte, musste er noch 150 Tiere erlegen und versorgen. „Dieses Jahr wird es lang nicht mehr so viel sein wie früher.“ Auch die Tiere, so beobachtet er zurzeit, leiden bei Temperaturen um die 30 Grad unter der Hitze: „Sie verhalten sich wie wir, sie sind weniger aktiv und suchen das Kühle, bleiben gerne in der Nähe von Wasser.“
Schlammpackungen sind laut Deutschem Jagdschutzverband bei Wildschweinen als Abkühlung beliebt. Hirsche und andere Paarhufer genießen den Sprung ins kühle Nass. Sie würden sogar so weit in Seen oder Tümpel gehen, bis ihnen das Wasser bis zum Halse stehe, so der Jagdschutzverband. Im Gegensatz zu den Menschen besitzen sie keine Schweißdrüsen. Für andere Wildtiere wie den Feldhasen werden seine langen Löffel an Hundstagen besonders wichtig. Um die Sommerhitze zu überstehen, pumpt er dorthin mehr Blut als an kalten Tagen, über die wenig behaarten Ohren kann so verstärkt Körperwärme abgegeben werden. Dachse, Füchse und Wildkaninchen bleiben in ihrem kühlen Bau.
Mit Wildschäden durch Wildschweine ist aber auch im Hochsommer zu rechnen, erklärt Jagdpächter Hemmerden. „Wenn es auf dem Acker etwas Schmackhaftes gibt, dann werden die Wildschweine aktiv.“ Besonders gern mögen die nachtaktiven Tiere Mais, aber auch Sommergetreide munde ihnen. Auch andere Wildtiere sind nur noch in den Morgen- und Abendstunden aktiv. Nur das Reh ist eine Ausnahme: Tagsüber kann der Bock seiner Ricke auch bei Hitze kilometerweit mühelos hinterherspringen. es
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