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Potsdam-Mittelmark: Wind- gegen Sonnenkraft

Stahnsdorfer suchen Gespräch mit Stadtgütern

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Stahnsdorf - Windkrafträder, Solaranlagen oder ein Industriedenkmal samt Erholungsfläche ? Auf den Stahnsdorfer Rieselfeldern scheint vieles möglich. Aber es gibt ein Problem: Was von Energieinvestoren gewollt ist, stößt in der Gemeinde auf Ablehnung – und das schon seit Langem. Jetzt soll Bewegung in den Streit kommen, wie Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) gegenüber den PNN erklärte. Man habe die Berliner Stadtgüter als größten Flächeneigentümer der Rieselfelder zu einem Gespräch eingeladen. „Wir wollen eine „Win-Win-Situation für beide Seiten herstellen“, sagte Albers. Doch schon im Vorfeld scheinen die Fronten verhärtet.

Wie berichtet, planen die Stadtgüter zwischen den Stahnsdorfer Ortsteilen Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf den Bau von 25 Windkraftanlagen. In der Gemeinde lehnt man die ab. Um das zu unterstreichen, entwickelt man einen Grünordnungsplan, der die Rieselfelder als Erholungsraum vorsieht – Windkrafträder exklusive. Stattdessen will man die Felder, auf denen einst Abwasser ausgebracht wurde, wieder vernässen. Ein Modellprojekt „Wasserscholle“ soll initiiert werden, sagte Bürgermeister Albers. Die Stadtgüter könnten das unterstützen, schlug er vor. Im Gegenzug könne man ihnen anbieten, Solaranlagen statt Windkrafträder aufzustellen – im Ort sei man den Sonnenpaneelen gegenüber offener.

Das Mitspracherecht der Stahnsdorfer ist indes begrenzt: Derzeit hindert die Stadtgüter am Bau der Windräder der „Teilregionalplan Windenergie“. Der schreibt vor, wo sie gebaut werden dürfen und wo nicht – in Stahnsdorf sind keine vorgesehen. Dagegen klagen die Stadtgüter und sind optimistisch zu gewinnen.

Doch ist sich Stadtgüter-Chef Peter Hecktor auch den Vorurteilen bewusst: „Wir können darüber reden, wie man die Flächen aufwerten kann“, sagte Hecktor den PNN. Eine Wiedervernässung unterstütze man. Allerdings: „Es muss ein ehrlicher Kompromiss her.“ Wind- gegen Sonnenkraft auszuspielen, sei nicht im Interesse der Stadtgüter. Man sei den Wind-Investoren verpflichtet. Die Klage werde man nicht auf eigene Kosten zurückziehen. Auf Windkraft zu verzichten, sei undenkbar. Zusätzlich in Solarenergie zu investieren, ist aber möglich. Eine „Win-Win-Situation“, wie von Bürgermeister Albers beschrieben, bedeute für die Stadtgüter in jedem Fall, Windkrafträder zu bauen. Über deren Anzahl und deren Abstände könne man verhandeln, so Hecktor. Inwiefern, das will der Chef der Stadtgüter am Montag auf einem Forum im Teltower Rathaus erläutern. Es gelte Verunsicherung zu nehmen und sachlich über die Pläne zu informieren. Beginn ist um 19 Uhr. Tobias Reichelt

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