zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Windmühlen zu Windrädern!

Henry Klix

Stand:

Windmühlen und Schornsteine der Ziegeleien – sie gehörten einst genauso in die Kulturlandschaft der Potsdamer Havel wie Sichtachsen und Obstbäume. Landwirtschaftsnahe Industrie war stets Teil ihrer Silhouette. Niemand störte sich daran, hier wurde Geld verdient. Wenn heute auf der Glindower Platte Windräder oder eine Biogasanlage geplant werden, reagiert man in Werder indes reflexartig. Um Himmels willen, das Landschaftsbild wird zerstört! In der Lausitz, wo ganze Dörfer für Braunkohle verschwinden, oder vielleicht in Gorleben würde eine solche Diskussion wohl anders laufen. Und selbst in Beelitz hat man sich nach der PNN-Berichterstattung erkundigt, wo der Investor der Werderaner Biogasanlage zu erreichen ist. Auch in Werder wird Wirtschaftsförderung groß geschrieben – wenn es zum Beispiel um einen Wasserflugzeug-Landeplatz auf dem Schwielowsee oder Pfahlhäuser an dessen Ufer geht. Dass Umweltschutz nicht immer Investitionshindernis sein muss, sondern auch Wachstumspotenziale birgt ist eine Botschaft, die die Entscheider jetzt erreichen sollte. Bei der Potsdamer Klimakonferenz gestern war es erneut zu vernehmen: In der Energiewende stecken gewaltige Chancen für Agrarregionen. Erneuerbaren Energien in Werder auf den Weg zu helfen wäre ein Signal, das gut in diese Zeit passt. Denn wirklich verunstaltet wird das Landschaftsbild an Werders Havel heute von hässlichen Brachen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })