Potsdam-Mittelmark: Windräder für alle
Energieforum Schwielowsee zu Wegen und Möglichkeiten einer Energiegenossenschaft
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Schwielowsee - Schwielowsees Grünen-Vorsitzender Michael von Wuntsch war mal wieder für alle Ideen offen. Er und die Initiatoren des Energieforums Schwielowsee wollen eine Energie-Genossenschaft gründen. Von Wuntsch wollte zum 3. Energieforum am Donnerstag sämtliche Möglichkeiten aufzeigen, um dann über Ziele für Schwielowsee zu diskutieren. Über Kraft-Wärme-Kopplung samt Blockheizkraftwerk wurde deshalb ebenso diskutiert wie über die Windkraft und die Idee genossenschaftlicher Bürgersolaranlagen. Bei früheren dieser von den Grünen ins Leben gerufenen Runden war es bereits um Biogasanlagen und Geothermie gegangen.
Thema Windkraft: Ein Windeignungsgebiet der Regionalplanung liegt am Rande der Fercher Gemarkung zwischen der A10-Auffahrt Glindow und dem Dreieck Werder. Das Gebiet ist gegenüber früheren Planungen etwas kleiner geworden. „Wir haben auf einen entsprechenden Abstand von den Siedlungen sowie vom Wietkiekenberg gedrungen“, so Schielowsees Bauamtsleiterin Kerstin Murin.
Der mit neun Quadratkilometern immer noch riesige Windpark wurde mittlerweile in den Entwurf des Flächennutzungsplans eingearbeitet. Von Wuntsch stellt sich einen Bürgerwindpark oder eine Gemeindebeteiligung vor. Er hat ausgerechnet, dass ein einziges Windrad den Energiebedarf der Gemeinde decken könnte. „Man muss mit den Grundstückseigentümern reden und sie überzeugen“, glaubt der Aktivist. Eine wirtschaftliche Beteiligung der Kommune lehnt dagegen Gemeindevertreter Daniel Schiffmann (FDP) grundsätzlich ab. „Das Gebiet ist nicht im Gemeindeeigentum, die Umsetzung sollte in privater Hand liegen.“
Als Mitstreiter hat das Energieforum derweil Hans-Georg Baaske gewonnen. Baaske ist Pfarrer in Caputh und Umweltreferent der evangelischen Landeskirche. Aus Erfahrung weiß er, dass man mit Konsequenz einiges erreichen kann. Der Potsdamer Ökocentfonds, eine Aktion der Kirche, fördert Energieprojekte. „Wenn wir uns über die Ziele klar geworden sind und den Weg dorthin benannt haben, könnte ich mir eine Genossenschaft vorstellen“, sagte Baaske.
Zur nächsten Sitzung des Forums will von Wuntsch erste Vorschläge machen, ihm schwebt eine Zusammenarbeit aller Kommunen im Mittelzentrumsverbund Werder-Beelitz vor. „Es hat keinen Sinn, wenn jede Kommune für sich werkelt“, glaubt auch Kerstin Murin. „Ein gemeinsamer Energieberater wäre sicher von Vorteil.“ Ob Solaranlage, Blockheizkraftwerk oder Windkraft – für einen der Wege will man sich entscheiden. „Je mehr Bürger eingebunden werden, desto größer ist die Akzeptanz“, betonte der Energiestratege des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Wolfgang Lorenz. Andreas Koska
Andreas Koska
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