Potsdam-Mittelmark: „Wir bauen hier ein Bäderschloss“
Ende Juni will Aufsichtsratschef Steinhart Richtfest für die Blütentherme feiern. Auf der Baustelle beginne jetzt die Kür, sagt er
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Werder (Havel) - Heinz Steinhart steht auf der Deckplatte des BlütenthermenErdgeschosses. Mit einer raumgreifenden Armbewegung zeigt der Aufsichtsratschef der Kristall Bäder AG auf den Großen Zernsee, der mit leichtem Wellenschlag zum Greifen nah scheint. „Diesen wunderbaren Blick werden sie künftig von den Solebecken oder der Poolbar aus haben“, schwärmt Steinhart. Im September soll die Werderaner Therme eröffnen. „Dabei bleibt es jetzt“, sagt er bestimmt. Ursprünglich galt einmal der 12.12.2012 als magisches Datum – doch zurück will der 69-Jährige nicht blicken. „Es gibt jetzt keine Risiken mehr“, versicherte er am Dienstag bei einem Baustellenrundgang. Es herrsche bestes Bauwetter und auch mit den Behörden sei alles geklärt.
Das 25-Meter-Sportbecken ist ebenso wie mehrere der insgesamt acht geschwungenen Solebecken im Rohbau fertig. Im Juni soll die Stahlfassade mit den Glasfronten und dem geschwungenen Dach montiert werden, so der Plan. „Ende Juni wollen wir Richtfest feiern“, kündigt der Aufsichtsratschef an. In Gedanken ist er schon bei der Innenausstattung – von seinen Mitarbeitern lässt er sich einen Stapel Pläne reichen. Warme Farben, Marmor und viele Rundbögen sollen für Behaglichkeit und Urlaubsgefühl in der Blütentherme sorgen – so die jüngsten Gestaltungsideen. „Wir bauen hier ein Bäderschloss“, sagt Steinhart.
Alles soll perfekt werden. 480 Parkplätze direkt vor der Therme, ein lichtdurchfluteter Eingangsbereich mit sechs Meter hohen Palmen, 1780 Garderobenschränke vorerst – kalkuliert für den ersten Bauabschnitt. Denn nach der Thermeneröffnung im Herbst will die Kristallbäder AG sofort mit dem Bau des angrenzenden Wellenbades beginnen, das zusätzliche Besucher anziehen soll. Von dort aus soll es später einen direkten Zugang zu einem angegliederten 4-Sterne-Hotel mit 160 Zimmern geben.
Im Jahr 2018 feiere er seinen 75. Geburtstag, dann soll der gesamte Kurkomplex in den Havelauen fertig sein, formuliert Steinhart sein persönliches Ziel.
Wie berichtet ist die Stadt Werder mit der Kristall Bäder AG eine öffentlich-private Partnerschaft eingegangen: Sie bezahlt die Bausumme von 18 Millionen Euro, die Firma baut und betreibt das Bad dafür zu einer Pacht von jährlich 300 000 Euro. Sie will die Therme später kaufen und übernimmt Mehrkosten am Neubau. Den Bau des Wellenbads finanziert die Kristall Bäder AG allein.
Im Unterschied zur Kristalltherme in Ludwigsfelde wird nur die Saunalandschaft textilfreier Bereich. Dazu gehört auch ein großzügiges Außengelände mit fünf urigen Hütten und einer kleiner Badebucht mit Durchstich zum Großen Zernsee. In diesem Saunadorf soll ähnlich wie in Ludwigsfelde auch eine Mega-Hüttensauna mit 200 Plätzen entstehen. „Gebaut werden die Häuser aus den Holzbalken abgerissener Bauerndörfer in Kärnten“, erzählt Steinhart. Eine der zwei bereits stehenden Hütten ist mit Reet gedeckt, an einer anderen ist ein Mühlrad montiert. Auf alle Fälle verbreiten sie Gemütlichkeit.
Von Hektik ist am Dienstag auch auf der Baustelle keine Spur. Gut 30 Bauarbeiter haben dort sichtlich zu tun. Alles ist im Lot, so scheint es. Vieles passiere auch jetzt noch hinter den Kulissen, sagt Steinhart. Etwa 150 Handwerker seien derzeit in den Zulieferbetrieben mit Arbeiten für die Blütentherme beschäftigt. Dort würden zum Beispiel die Stahlfassade oder Saunaelemente vorbereitet. „Wir werden ab jetzt in jeder Woche Veränderungen auf der Baustelle sehen“, kündigt Steinhart an. Nach der Pflicht beginne nun die Kür.
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