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Potsdam-Mittelmark: „Wir haben diesen Raum für euch geschaffen“

Schüler, Lehrer und Eltern der Freien Schule am Zernsee feiern die Eröffnung der neuen Aula

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Werder - „Für euch haben wir diesen Raum gestaltet, deshalb sind wir hier.“ Mit diesen Worten begrüßte Susanne Zwicker, Lehrerin an der Freien Schule am Zernsee, am Freitag die Gäste in der neuen Aula, bis auf den letzten Platz besetzt war. Neben Schülern, Eltern und Lehrern waren auch Landes- und Kommunalpolitiker zu der feierlichen Eröffnung erschienen.

Susanne Zwicker unterstrich mehrfach wie wichtig ein Raum ist, den Schüler gemeinsam nutzen können. Sie dankte besonders den Eltern, die an der Fertigstellung der Aula mithalfen sowie den politischen Entscheidungsträgern, die den Raum „durch ihr förderndes Handeln möglich gemacht haben“. Seit Juli dieses Jahres hatten Eltern, Schüler und Lehrer an der Aula, der früher der Krankenhaussaal eines russischen Lazaretts war, gearbeitet. Entstanden ist eine helle, freundliche Räumlichkeit. Sie bot bei der Eröffnung den 10. bis 12. Klassen genügend Platz, den Gästen ein zweisprachiges Theaterstück vorzuspielen. Die Schüler der 3. bis 6. Klassen stellten mit englischen und deutschen Lieder ihre Sanges- und Sprachkünste unter Beweis und animierten das – teilweise textsichere – Publikumzum Mitsingen.

Mit der Aula habe die Schule „wieder ein Herz“, meinte der brandenburgische Minister für Bildung, Jugend und Sport, Holger Rupprecht (SPD). Schließlich sei dies nicht nur ein Haus, in dem gelernt, sondern auch gelebt werde, sagte der ehemalige Schulrektor. Lobend nahm Landrat Lothar Koch (SPD) zur Kenntnis, dass die Fördermittel von etwa 100 000 Euro für das Ganztagsschulenprogramm optimal eingesetzt worden. Freude löste Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) aus, als er dem Lehrerkollegium ein Bild der Stadt Werder überreichte.

Die Freie Schule am Zernsee war eines der ersten bildungspolitischen Vorhaben in Werder während nach der Wiedervereinigung und die erste Waldorfschule in den neuen Bundesländern. Sowohl Herangehensweise an Lehrinhalte als auch Unterrichtsprinzipien unterscheiden sich fundamental von denen einer klassischen Schule. Die Kinder lernen vom 1. bis zum 12. Schuljahr im Klassenverbund, wobei die Individualität der Schüler im Vordergrund steht. Verwirklicht wird dies durch das besondere Augenmerk auf künstlerische, musikalische, praktische und handwerkliche Tätigkeiten. Zusätzlich sind bei den jüngeren Schülern so genannte Spielzeiten eingeplant, die die Kreativität anregen sollen.

Während sich Bildungspolitiker noch uneins sind, ob Ganztagsschulen vom Pisa-Schock befreien können, setzt die Freie Schule dieses Konzept bereits ab der ersten Klassenstufe um. Und auch bei der Schulspeisung ist man innovativ: Die Mahlzeiten werden aus regionalen Bioprodukten frisch zubereitet und gemeinsam eingenommen. L.-M. Giersberg

L.-M. Giersberg

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