Potsdam-Mittelmark: „Wir liegen uns natürlich nicht in den Armen“ Streit nach Berufung Meliors zum amtierenden Bürgermeister
Michendorf. Zwischen dem amtierenden Bürgermeister der Großgemeinde Michendorf, Jörg-Peter Melior, und der ehemaligen Amtsdirektorin, Cornelia Jung, knirscht es.
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Michendorf. Zwischen dem amtierenden Bürgermeister der Großgemeinde Michendorf, Jörg-Peter Melior, und der ehemaligen Amtsdirektorin, Cornelia Jung, knirscht es. Nachdem man sich noch am Donnerstag vor der Kommunalwahl die Hand gereicht habe, habe sich die Lage am Montag anders dargestellt, sagte Jung gestern auf Anfrage. „Herr Melior hat mich aufgefordert, meine Diensträume zu verlassen und mir sein früheres Dienstzimmer zugewiesen.“ Ohne Computer und Arbeitsauftrag habe sie dort den Montag und den Dienstag verbracht. „Ich habe Herrn Melior wiederholt gebeten, mir eine Aufgabe zuzuweisen“, so Jung. Zu tun gebe es genug – ob bei der Vorbereitung der konstituierenden Sitzung der Gemeindevertreter oder der Aufstellung des Haushaltsentwurfs der Großgemeinde. Doch die Chance, dass sie andere Verwaltungsbereiche entlaste, sei nicht genutzt worden. Gestern meldete sich Jung mit einer Erkältung krank, am Montag könne sie aber wieder arbeiten. Die Kommunalaufsicht hatte den Kämmerer vorige Woche Mittwoch zum kommissarischen Verwaltungschef für die Leerlaufzeit nach der Wahl ernannt. Damit trat sie einem Beschluss des Amtsausschusses entgegen, wonach Jung weiter die Verwaltungsgeschäfte führen sollte. In Belzig sah man durch den laufenden Bürgermeisterwahlkampf durch eine solche Besetzung die Neutralität verletzt – Jung geht gegen den SPD-Bewerber Eckhard Reinkensmeier am 16. November in die Stichwahl. Als Wahlbeamte bleibt Jung auch bei einem Sieg Reinkensmeiers noch fünf Jahre Mitglied der Verwaltung. Pikant ist der Vorgang, weil Melior nach zweijährigem Arbeitsrechtsstreit – er hatte erfolgreich gegen seine Kündigung durch Jung geklagt – erst seit drei Wochen wieder im Amt tätig ist. HKX
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